Der als Rettungs- und Zukunftspaket für den heimischen Wald ins Leben gerufene Waldfonds lässt in Tirol die Bäume in den Himmel wachsen. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Forstförderungen stehen in Tirol in den nächsten vier Jahren 20,7 Millionen Euro zur Verfügung. Und die Mittel aus dem Waldfonds werden in Tirol stark nachgefragt.
Seit 1. Februar 2021 ist eine Antragstellung möglich. Innerhalb nur eines Monats sind über die Tiroler Waldpflegevereine bereits 99 Anträge zur Entwicklung klimafitter Wälder, für die Wiederaufforstung und Pflegemaßnahmen nach Schadereignissen sowie für vorbeugende Forstschutzmaßnahmen eingegangen. Zahlreiche weitere Anträge insbesondere aus Osttirol werden noch erwartet. Acht Millionen Euro wollen die Tiroler WaldbesitzerInnen nach derzeitigem Stand heuer und nächstes Jahr in den Wald investieren. Dabei werden sie mit sechs Millionen Euro unterstützt.
„Wie kaum ein anderes Bundesland sind wir in Tirol auf die vielfachen Wirkungen gesunder und ökologisch stabiler Wälder angewiesen. Mehr als zwei Drittel der Tiroler Waldfläche erfüllen wichtige Schutzfunktionen. Außerdem war gerade Osttirol in den vergangenen Jahren mehrfach von Naturereignissen mit hohem Schadholzaufkommen betroffen“, erklärt LHStv. Josef Geisler. Unabhängig vom Holzpreis, der aufgrund des hohen Schadholzaufkommens keine kostendeckende Waldbewirtschaftung ermöglicht, müsse der Wald aber bewirtschaftet werden. „Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein gesunder Wald. Zudem arbeiten wir intensiv daran, unsere Wälder an künftige Herausforderung wie steigenden Temperaturen und vermehrte Trockenperioden anzupassen“, so Geisler. Die Mittel aus dem Waldfonds würden hier eine zusätzliche Hilfestellung bieten und die in Tirol bereits vor einigen Jahren gestarteten Initiativen wesentlich unterstützen.
Um eine möglichst unbürokratische Antragstellung, effiziente Förderabwicklung und fachgerechte Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten, fungieren die Waldpflegevereine gemeinsam mit den Forstorganen vor Ort als Drehscheibe und Servicestelle. „Davon profitieren sowohl die einzelnen Waldbesitzer als auch die Förderstelle. Außerdem stellen wir auf diese Weise sicher, dass jeder Euro, der uns über den Waldfonds zur Verfügung steht, auch tatsächlich im Wald ankommt“, berichtet Landesforstdirektor Josef Fuchs.
Holzbauoffensive
In Summe ist der Waldfonds des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus mit 350 Millionen Euro dotiert. 200 Millionen Euro sind für Maßnahmen direkt im Wald reserviert. Anträge dafür können bereits gestellt werden. Weitere 150 Millionen Euro werden für Forschung und Maßnahmen zur Verwendung des Rohstoffs Holz zur Verfügung stehen. Die Richtlinien dafür sind in Ausarbeitung. „Auch in diesem Bereich wollen wir in Tirol keine Mittel liegen lassen. Anknüpfend an den Holzbaulehrstuhl an der Universität Innsbruck wollen wir die Forschung verstärken. Durch ein verstärktes Beratungsangebot und eine stärkere Berücksichtigung der positiven Auswirkungen von Holzbauten auf Klima und Energieeinsatz wollen wir außerdem die Holzverwendung im Bauwesen forcieren“, ist Geisler mit dem Bund bezüglich einer entsprechenden Förderausgestaltung im Austausch.
Foto: Land Tirol/Berger