Die Teuerung stellt den Handel nicht zuletzt wegen hoher Energiekosten weiterhin vor große Herausforderungen. Nach der international beachteten Wasserstoffinitiative – MPreis erzeugt selbst grünen Wasserstoff mit dem Ziel der Betankung einer eigenen LKW-Flotte – setzt der Tiroler Lebensmitteleinzelhändler auch seine Photovoltaik-Pionierrolle konsequent fort.
Der Lebensmitteleinzelhandel ist nach wie vor stark von der massiven Teuerung betroffen – bei Rohstoffen, Verpackungsmaterialien, Logistik und im Energiebereich. „Wir versuchen, uns hier bestmöglich auch selbst etwas unter die Arme zu greifen“, sagt MPreis-Geschäftsführerin Martina Dutzler. So zählt der Tiroler Nahversorger, dessen Filialen mit 100 % grünem Strom aus Österreich versorgt werden, zu den größten Photovoltaikbetreibern Österreichs. Bereits 2006 nahm MPreis seine erste Photovoltaikanlage am Dach seiner Verwaltung am Firmenstandort in Völs in Betrieb. Zwischenzeitlich sind auch auf der Bäckerei Therese Mölk, der Alpenmetzgerei und dem Tiefkühllager Kollektorflächen von 5.700 Quadratmetern entstanden.
Bestehende MPreis-Filialen werden nach und nach mit PV-Anlagen ausgestattet, bei neuen Märkten wird eine PV-Anlage bereits in der Planung berücksichtigt. „Aktuell produziert MPreis mit insgesamt 78 Photovoltaik-Anlagen 5 GWh Strom. Damit könnte man rund 1.250 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen“, so Dutzler. Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie würde man selbstverständlich fortsetzen. „Bis Jahresende 2023 möchten wir die derzeitige Photovoltaik-Leistung von 5,7 MWp weiter ausbauen, sprich die 6 MWp-Marke knacken. Zum Vergleich: Mit dieser Menge an Strom könnte ein Railjet-Zug ca. 715-mal die Strecke Innsbruck-Wien zurücklegen.“
Energieeffiziente Bauweise und Begrünung von Glasfassaden.
Auch bei der Sanierung von MPreis-Märkten wird darauf geachtet, größtmögliche Energieeinsparungen zu erzielen. So konnte beispielsweise der umgebaute Passivhaus-Supermarkt in St. Johann in Tirol durch den Einsatz von energieeffizienter Ladeneinrichtung, Beleuchtung und Kühlung sowie der Installation einer PV-Anlage den Strombezug um 65 % senken. Die Sanierung der Filiale in Wenns im Pitztal führte zu einer Stromersparnis von 40 %. Der Markt in Pinswang im Tiroler Außerfern ließ bereits 2012 als erster Passivhaus-Supermarkt Europas aufhorchen, weitere Passivhaussupermärkte folgten.
Um den Energiebedarf zu senken sowie die Standards für vertikale Begrünung von Glasfassaden zu entwickeln und zu testen, ist MPreis auch Teil des Forschungsprojektes GLASGrün, an dem u.a. Projektpartnern die Universität für Bodenkultur in Wien beteiligt ist. Neben der Messung von Energie-, Temperatur- und Mikroklimadaten soll beim Supermarkt in Stuhlfelden in Salzburg auch die subjektive Akzeptanz und Wahrnehmung einer Begrünung, die nicht zuletzt auch für ein angenehmes Raumklima sorgt, erforscht werden.
Titelbild: Der Tiroler Lebensmitteleinzelhändler MPreis zählt zu den größten Photovoltaikbetreibern Österreichs.
Foto: MPreis