Um den Einstieg in die biologische Wirtschaftsweise zu erleichtern und einen Beitrag zum Ausgleich der Vermarktungsbeschränkungen in den ersten beiden Jahren der Umstellung zu leisten, bietet das Land Tirol den 42 Bio-NeueinsteigerInnen zusätzlich zur Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise im Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) eine Landesförderung an.
„In den ersten beiden Bio-Jahren müssen zwar alle Auflagen erfüllt werden, die Erzeugnisse dürfen jedoch noch nicht als Bioprodukte verkauft werden. Das ist ein erheblicher wirtschaftlicher Nachteil in der Umstellungsphase. Diesen wollen wir zumindest teilweise ausgleichen und unterstützen Bio-NeueinsteigerInnen in Tirol seitens des Landes mit einer eigenen Maßnahme“, erklärt LHStv Josef Geisler. Bezogen auf die Fläche muss in der zweijährigen Umstellungsphase auf biologische Wirtschaftsweise aufgrund höherer Aufwendungen und verminderter Erträge mit Einnahmenverlusten von 1.000 Euro pro Hektar gerechnet werden. Pro Jahr und Betrieb gibt es vom Land maximal 7.000 Euro Umstellungsförderung. Anträge können ab sofort bei der Abteilung Agrarwirtschaft gestellt werden.
2.100 Biobetriebe in Tirol.
42 bäuerliche Betriebe mit einer Fläche von insgesamt 330 Hektar haben sich entschieden, im Zuge der neuen EU-Förderperiode in Bio einzusteigen. Aktuell gibt es laut vorläufigen Zahlen in Tirol rund 2.100 Bio-Betriebe, die als solche auch über das ÖPUL unterstützt werden. Der Anteil der Bio-Betriebe liegt in Tirol konstant bei 20 Prozent. Mehr als ein Viertel aller landwirtschaftlichen Flächen in Tirol werden biologisch bewirtschaftet, wenngleich die absolute Zahl der Biobetriebe rückläufig ist. Der klassische Tiroler Biobetrieb ist als Grünlandbetrieb in der Milchwirtschaft tätig.
Einstiegshilfe in unsicherer Zeit.
„Das Marktumfeld für Bio ist derzeit kein einfaches. Bislang sind die Marktanteile zwar stabil, ein Wachstum ist derzeit allerdings auch nicht zu verzeichnen. Die Unterstützung des Landes soll gerade auch in dieser unsicheren Zeit eine Einstiegshilfe für zertifizierte Bio-Betriebe sein“, betont Tirols Agrarreferent Josef Geisler. Laut Untersuchungen der Agrarmarkt Austria (AMA) lag der Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel im Vorjahr österreichweit bei 11,5 Prozent und damit leicht über dem Jahr 2021 mit 11,3 Prozent. Bei der verkauften Menge wurde hingegen ein leichtes Minus verzeichnet. Die wertmäßig höchsten Bio-Anteile gibt es in den Bereichen Milch, Naturjoghurt und Kartoffeln. „Die Tiroler Landwirtschaft punktet mit Regionalität und Qualität“, verweist LHStv Geisler auf ein vielfältiges Sortiment und treue KundInnen.
Titelbild: Mehr als ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird biologisch bewirtschaftet. Bio-NeueinsteigerInnen greift das Land Tirol auf Initiative von LHStv Geisler in der Umstellungsphase unter die Arme.
Foto: Land Tirol/Berger