Geht es nach ÖVP-Wirtschaftsbund-Chef und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer sollen die Geschäfte, um auf den erwarteten Andrang nach dem Lockdown ab 7. Dezember gerüstet zu sein, länger und auch am Sonntag offenhalten. Die Forderung geht für den SPÖ-Bezirksvorsitzenden in Imst, Süleyman Kilic, in die falsche Richtung: „Es gehört über den Mindestlohn, den Coronatausender und die Maskenpausen gesprochen, bevor die ÖVP die Gunst der Stunde nutzt und die Handelsangestellten zum Dank vor den wirtschaftlichen Karren spannt.“
„Tausende Menschen in Österreich sind aufgrund der hohen Kurzarbeits-, und Arbeitslosenzahlen ohnehin krisengebeutelt und haben nicht genug Geld.“ , kommentiert Kilic die Pläne von Mahrer, mit Sonntagsöffnungen in der Vorweihnachtszeit die diesjährigen wirtschaftlichen Verluste kompensieren zu wollen. Ob mit ein bis zwei Sonntagsöffnungen das heurige BIP noch gerettet werden könne, sieht Kilic skeptisch.
„Abgesehen von den Gesundheitsrisiken denen ArbeitnehmerInnen im Handel coronabedingt ausgesetzt sind, stehen sie jetzt einerseits unter Druck, dass das eigene Kind im Homeschooling nicht hinterherhinkt und andererseits vor finanziellen Existenzängsten. Solange nicht im Allgemeinen die finanzielle und soziale Situation der im Handel arbeitenden Menschen verbessert wird, ist eine Sonntagsöffnung, durch die Corona-Hintertür, der Schritt in die falsche Richtung“ , warnt Kilic, Betriebsrat und Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten in der FSG Tirol.
„Die Arbeitsbedingungen im Handel sind ohnehin hart genug, einen Ruhetag mit der Familie sollten sie nicht verlieren. Der vermeintlich christlich-sozialen Volkspartei ist anscheinend nichts mehr „heilig“, auch nicht der Sonntag“ , so Süleyman Kilic abschließend.