Ein Verteilerkasten wird beschädigt, ein Kabel ist defekt – durch Unfälle, Unachtsamkeit oder Naturgewalten können die Infrastrukturen von Glasfasernetzen beeinträchtigt werden. Dann ist höchste Eile geboten, um den Schaden zu beheben und einen Internet-Ausfall zu vermeiden. Mit 1. Jänner 2021 bietet das Land Tirol deshalb für alle Tiroler Gemeinden einen zentralen Entstörungsdienst an, der über die landeseigene Breitbandserviceagentur (BBSA) organisiert wird. An 365 Tagen im Jahr steht rund um die Uhr ein für die Gemeinden kostenloser Bereitschaftsdienst zur Verfügung, der für die Funktionalität der Glasfasernetze sorgt.
Dokumentationsplattform für Breitbandausbau
Der Entstörungsdienst des Landes ist mit der kostenlosen Nutzung einer Dokumentationsplattform der Breitbandserviceagentur verbunden, die sich in der Testphase befindet und die Tiroler Gemeindenetze im Detail abbilden wird. „Das kommunale Tiroler Breitbandnetz wird dadurch über ein Online-Portal geographisch dargestellt. Damit können wir als Servicestelle unter anderem jederzeit alle nötigen Daten und Informationen für eine erfolgreiche, rasche und standardisierte Behebung von Netzstörungen bereitstellen“, erklärt BBSA-Geschäftsführer Arno Abler.
Über die Breitbandserviceagentur Tirol
Die Breitbandserviceagentur Tirol (BBSA) ist die zentrale Anlaufstelle des Landes für Fragen technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Art rund um den Ausbau der Breitband- und Glasfaserinfrastruktur. „Die Breitbandserviceagentur bündelt das vorhandene Know-how und unterstützt die Gemeinden und Planungsverbände auf ihrem Weg in die Breitbandzukunft. Dadurch wird der Breitbandausbau noch effektiver“, erklärt LRinZoller-Frischauf. Es gehe insbesondere auch darum, Prozesse wie etwa die Behebung von Netzstörungen zu vereinheitlichen und damit einfacher zu machen. Der Erfolg der Breitbandinitiative werde mithilfe der Breitbandserviceagentur nachhaltig abgesichert.
Seit dem Jahr 2014 unterstützt die Breitbandoffensive des Landes Tirol die Tiroler Gemeinden mit jährlich zehn Millionen Euro bei der Schaffung von nachhaltigen, öffentlichen Glasfaserinfrastrukturen. Bis 2023 stellt das Land Tirol insgesamt 100 Millionen Euro für den Ausbau des ultraschnellen Internets mit zukunftsfähigen Glasfaserleitungen zur Verfügung, inklusive der eigenen Förderprogramme für Hochschulen und Unternehmen wie etwa der Förderung betrieblicher Breitbandanschlüsse. Im Rahmen der angesichts der Coronakrise gestarteten Konjunkturoffensive 2021 kommen weitere 10 Millionen Euro hinzu. Mit der Glasfaserförderung für Privathaushalte wurde der Breitbandmasterplan des Landes zuletzt um einen entscheidenden Mosaikstein erweitert. In rund 200 Projekten von Gemeinden und Planungsverbänden werden derzeit Glasfasernetze und Zubringer errichtet.