Der Tiroler Recycler Harald Höpperger, Geschäftsführer von Höpperger Umweltschutz, wurde am 3. Dezember zum Fachverbandsobmann in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien gewählt. Der Oberländer vertritt ab sofort die Interessen von rund 6000 Mitgliedsbetrieben. Somit ist erstmals in der Geschichte ein Tiroler an der Spitze der systemrelevanten Branchen in Österreich.
Auf Vorschlag des Wirtschaftsbundes wurde Harald Höpperger kürzlich mit großer Mehrheit zum national obersten Vertreter des Fachverbandes Entsorgungs- und Ressourcenmanagement gewählt. Der Fachverband ist die gesetzliche Interessensvertretung im Bereich der Abfall- bzw. Abwasserwirtschaft. Die vielfältigen Tätigkeiten der Betriebe reichen von der Schneeräumung bis zur (getrennten) Sammlung von Müll, von der Entrümplung bis zum Reinigen von Kanälen und Kläranlagen oder von der Entsorgung von gefährlichem Abfall bis zum Kunststoffrecycling. Ebenfalls im Gremium vertreten ist die Tiroler Fachgruppenobfrau Kommerzialrätin Barbara Zitterbart.
Image verbessern und Digitalisierung nutzen
Harald Höpperger betrachtet seine Wahl als großen Vertrauensbeweis: „Ich freue mich sehr auf die neue Funktion und bin dankbar für die Bundesländer übergreifende Unterstützung. Gerne werde ich künftig starke Tiroler Ideen in Wien zur Umsetzung bringen“. Einige Aufgaben gilt es in der Funktionsperiode bis 2025 abzuarbeiten. So möchte der in Rietz wohnhafte Entsorger die Servicedienstleistungen für die Mitgliedsbetriebe ausbauen. Einen zentralen Stellenwert hat für Höpperger auch die Optimierung der Kommunikation: „Wir werden alles daransetzen, um das Image der Abfall- und Abwasserwirtschaft zu verbessern. Gerade im Bereich der Digitalisierung sowie im Einsatz von Social Media haben wir Luft nach oben“, erklärt Harald Höpperger. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung des Aus- und Weiterbildungsprogrammes für die Mitgliedsbetriebe sowie die verstärkte Aufklärung über richtiges Trennverhalten in den Schulen und Kindergarten.
Mitgliederinteressen zum Wohl der Gesellschaft vertreten
Als Fachverbandsobmann ist Höpperger künftig auch das Sprachrohr in Richtung Bundesministerien, anderer Fachverbände, der Industriellenvereinigung, dem Verband österreichischer Entsorgungsbetriebe, dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) sowie weiteren Behörden. Gerade die aktuelle Debatte um die Einführung der Pfandpflicht oder die stetige Herausforderung der korrekten Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien prägen die künftige Verbandsarbeit. Hier setzt der erfahrene Recycler auf konstruktive Zusammenarbeit. „Derzeit gibt es einige zukunftsrelevante Themen, die auf Ministerienebene diskutiert werden. Ich möchte mit Fakten aufklärend einwirken und somit die Interessen unserer Mitglieder zum Wohl der gesamten Gesellschaft vertreten“, informiert Höpperger. Auch die stärkere Einforderung der wirtschaftlich notwendigen Branchenanliegen in Richtung der Europäischen Union ist dem neuen Obmann ein Anliegen.
Arbeitsklausur und Bundesländer-Tour geplant
Zum Start wird Harald Höpperger in einer Bundesländer-Tour Funktionäre und Mitglieder besuchen. Das geplante Arbeitsprogramm erarbeitet der 18-köpfige Ausschuss dann in einer gemeinsamen Klausur. Die neue Aufgabe wird viel Zeit in Anspruch nehmen, wie Höpperger weiß: „Durch die Neustrukturierung unseres Familienbetriebes, bin ich zeitlich mehr freigespielt. Das ermöglicht mir die optimale Ausübung dieses Amtes.“ Das Unternehmen Höpperger Umweltschutz, mit Sitz in Pfaffenhofen und Rietz, leitet Harald Höpperger gemeinsam mit Sohn Thomas und seinem Neffen Stefan Höpperger. Seit dem Gründungsjahr 1966 hat sich das Unternehmen kontinuierlich zu einem der innovativsten Tiroler Entsorgungsfachbetriebe entwickelt. Neben Kanal-, Tank- und Straßenreinigungen werden feste und flüssige Abfälle von mehr als 100 Gemeinden und vielen Industrie- und Gewerbebetrieben gesammelt, aufbereitet und geeigneten Entsorgungs- bzw. Wiederverwertungswegen zugeführt. Aktuell beschäftigt Höpperger mehr als 160 Mitarbeiter.
Foto: Wirtschaftsbund/Klaus Maislinger photography