Nach schwierigen Monaten der Pandemie ist der Tiroler Tourismus wieder zurück in der Erfolgsspur. Das zeigen die aktuellen Zahlen vom September 2021, wonach über 3,6 Millionen Nächtigungen und damit um 7,6 Prozent mehr als noch im September 2019 verzeichnet wurden. Bei den Ankünften, die sich auf rund 937.000 belaufen, kam es verglichen mit 2019 zu einem leichten Rückgang von 3,7 Prozent. Gleichzeitig lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den heurigen Sommermonaten bei 4,1 Tagen. Damit konnte trotz weniger Ankünfte ein Umsatz- und Nächtigungsplus erzielt werden. Das neue Kapitel des Tiroler Tourismus – Besser statt Mehr – wird damit fortgeschrieben.
„Schon die Zahlen vom August haben bestätigt, dass der Tourismus wieder enorm an Fahrt aufgenommen hat. Im September wurde dieser Trend nicht nur fortgesetzt, bei den Nächtigungen wurde das Vorkrisenniveau sogar überschritten. Dass sich der heimische Tourismus in einer derartigen Rekordgeschwindigkeit erholt, untermauert einmal mehr die ungebrochene Anziehungskraft Tirols für Menschen aus Nah und Fern“, sagt Tourismusreferent LH Günther Platter und betont: „In einem ersten Schritt ist es wesentlich, den Tourismus erfolgreich aus der Krise zu führen und wieder eine entsprechende Wertschöpfung zu erzielen. Schließlich geht es um tausende Arbeitsplätze. Gleichzeitig setzen wir auf einen Perspektivenwechsel: Es geht nicht nur um Nächtigungszahlen, sondern auch um Faktoren wie Wiederbesuchsabsichten oder Mitarbeiterzufriedenheit. Wir wollen vor allem ein Besser statt ein Mehr.“
Die aktuellen Zahlen würden auch zeigen, „dass sich die Anstrengungen der Touristikerinnen und Touristiker gelohnt haben, sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestens auf die Sommersaison vorzubereiten und den Gästen einen sicheren Aufenthalt in unserem Land zu ermöglichen. Nach einem so erfolgreichen Sommer können wir nun voller Zuversicht in die Wintersaison blicken: Es gibt auch für den Winter klare Regeln, die wiederum auf das höchste Maß an Sicherheit für Gäste, Einheimische und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzielen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es unter diesen Rahmenbedingungen eine gute und vor allem sichere Wintersaison geben wird.“
Weg von „kürzer, dafür öfter“, hin zu längeren Aufenthalten
Zum Perspektivenwechsel im Tiroler Tourismus betont Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung: „Besonders erfreulich an diesen Zahlen ist die gestiegene Aufenthaltsdauer.“ Von Mai bis September 2019 – also vor Corona – lag diese bei durchschnittlich 3,6 Tagen, im gleichen Zeitraum 2021 ist sie auf 4,1 Tage gestiegen. „War in den vergangenen Jahren unter dem Motto ,kürzer, dafür öfter‘ ein starker Trend hin zu Kurzreisen zu spüren, so hat sich diese Entwicklung aktuell umgekehrt. Die Gäste bleiben wieder länger in Tirol. Das hilft den Betrieben, die weniger Wechsel haben. Gleichzeitig reduziert das auch den An- und Abreiseverkehr“, macht Phleps deutlich. Hubert Siller, Leiter des Departments für Tourismus- und Freizeitwirtschaft am Management Center Innsbruck, ergänzt: „Durch den verlängerten Aufenthalt konnte ein Umsatz- und Nächtigungswachstum (plus 7,6 Prozent) mit weniger Gästeankünften (minus 3,7 Prozent) erzielt werden. Diese Entwicklung entspricht den Zielsetzungen des Tiroler Wegs im Sinne von ‚Wert statt Menge‘.“
Wichtigster Herkunftsmarkt: Mehr Gäste aus Deutschland
Von Mai bis September 2021 zählte Tirol rund 17,5 Millionen Nächtigungen. Im Vergleich zur Sommersaison vor der Pandemie im Jahr 2019 ist dies ein leichter Rückgang von 11,7 Prozent. Im August lag dieser Wert noch bei 15,6 Prozent. Aus den Zahlen geht zudem hervor, dass Deutschland unverändert der wichtigste Herkunftsmarkt ist: Seit Mai des heurigen Jahres sind 2,6 Millionen UrlauberInnen aus dem nördlichen Nachbarland nach Tirol gekommen. Allein im September wurde mit rund 589.000 Gästen aus Deutschland ein Plus bei den Ankünften von 10,3 Prozent und von 19,8 Prozent bei den Nächtigungen erreicht.
„Die aktuellen Zahlen bestärken die Branche in ihrem Kurs und sind Motivation für die anstehende Wintersaison. Schon jetzt möchte ich mich bei allen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür bedanken, dass sie so viel Herzblut und Engagement in die Vorbereitungen für einen sicheren Winter stecken“, sagt LH Platter abschließend.
Die aktuellsten Zahlen zum Tourismus sind in Kürze unter www.tirol.gv.at/statistik einsehbar.
Foto: Jens Herrndorff auf unsplash.com