Nach dem Corona-bedingten Ausfall des Girls’ Day im vergangenen Jahr und der Verschiebung vom April in den Juni dieses Jahres standen tirolweit 402 Mädchen in den Startlöchern, um eines der insgesamt 46 Unternehmen zu besuchen, die am heurigen Aktionstag zugunsten eines erweiterten Berufsspektrums von Mädchen und jungen Frauen teilnehmen.
Die Bandbreite der Berufe, in welche die Mädchen hineinschnuppern konnten, war groß: Von Betonbauerin, Produktdesignerin, Elektronikerin, Mechatronikerin über Berufe in Nachrichten-, Wirtschafts- und Medizintechnik bis hin zu Karrieren in Maschinenbau, Gleisbau, Gebäude- bzw. Anlagenbau- und Automatisierungstechnik, Prozess- und Produktionstechnik sowie Bio- und Lebensmitteltechnik: Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Berufsmöglichkeiten ausschöpfen
In Tirol entscheiden sich laut WKO Tiroler Lehrlingsstatistik 2019 43,1 Prozent der Mädchen immer noch für die drei Lehrberufe Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Frisörin und Perückenmacherin – insgesamt wählen 65,7 Prozent der jungen Frauen einen der klassischen Top-Ten Lehrberufe. Damit schöpfen Mädchen ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus.
Beste Karrierechancen für Frauen und Mädchen
Für den Wirtschaftsstandort Tirol ist ein höherer Frauenanteil in technischen Berufen insbesondere auch aufgrund des Fachkräftemangels interessant. „Viele Firmen suchen weiter händeringend nach Fachpersonal. Gerade angesichts der Coronakrise ist es wichtig, dass unsere Wirtschaft bald wieder aufblühen kann – junge Frauen sind hier für jedes Unternehmen ein großer Gewinn. Ich habe selbst eine Lehre zum Elektroinstallateur absolviert und weiß daher, welche Möglichkeiten sich dadurch auftun. Für junge Frauen bietet eine Ausbildung im handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich beste Karrierechancen und gute Lohnaussichten – egal ob als junges Mädchen mit dualer Ausbildung oder Akademikerin“, betont Wirtschaftslandesrat Anton Mattle.
Foto: Land Tirol/Huldschiner