Als Teil der Fachkräfteoffensive stellt das Land Tirol auf Initiative von Wirtschafts- und Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf insgesamt 1,4 Millionen Euro für die überbetrieblichen Lehrausbildung im Kursjahr 2020/21 bereit. Die geförderten Lehrgänge umfassen alle Lehrberufe – für den Bereich Metallberufe, Mechatronik und Maschinenbautechnik gibt es fachspezifische Lehrgänge. Die überbetriebliche Lehrausbildung ist ein Bestandteil der dualen Berufsausbildung und der Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18 Jahre. Sie ist für Personen gedacht, die beim Arbeitsmarktservice als lehrstellensuchend vorgemerkt sind, die Schulpflicht abgeschlossen haben und trotz intensiver Bemühungen keine geeignete Lehrstelle gefunden oder eine betriebliche Lehre abgebrochen haben.
„Die überbetriebliche Lehrausbildung richtet sich insbesondere an Jugendliche, die aus einem sozial benachteiligten Umfeld kommen oder lernschwach sind“, informiert Zoller-Frischauf. Darüber hinaus gehe es auch darum, das vorhandene Potential von BildungsabrecherInnen sowie leistungsstärkeren Jugendlichen in Lehrberufen mit Fachkräftemangel abzurufen, die ebenfalls noch keine Lehrstelle finden konnten. „Gerade jetzt nach der Coronakrise ist es wichtig, dass wir uns wieder voll auf die Lehre fokussieren und möglichst viele, qualifizierte junge Fachkräfte ausbilden und in Beschäftigung bringen. Dabei kommt uns auch der Beschluss des Bundes für einen Bonus von 2.000 Euro an Betriebe, die Lehrlinge im Zeitraum 16. März bis 31. Oktober 2020 neu einstellen sowie die Förderung der Übernahme von Lehrlingen im ersten Lehrjahr aus der überbetrieblichen Lehrausbildung bis 31. März 2021 zugute“, so die Landesrätin.
„Die derzeitige Situation zeigt, dass Unternehmen bei der Einstellung von Jugendlichen noch sehr zurückhaltend sind – viele sind in Kurzarbeit. Daher wird speziell heuer die überbetriebliche Lehrausbildung ein wichtiges Instrument sein. Wir gehen davon aus, dass mit Ende des Schuljahres ab Juli mit einem deutlichen Anstieg der Lehrstellensuchenden zu rechnen ist. Das AMS Tirol reagiert darauf insofern, dass wir planen die Anzahl der Ausbildungsplätze in der überbetrieblichen Lehre aufzustocken. So können wir gemeinsam mit dem Land Tirol die schwierige Situation der Tiroler Lehrstellensuchenden abfedern“, sagt Anton Kern, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Tirol.
Möglichkeit für Lehrabschluss ist garantiert
Die KursteilnehmerInnen bleiben so lange in der überbetrieblichen Lehre, bis sie einen regulären Lehrplatz in einem Betrieb gefunden haben. „Sollte das nicht gelingen, ist es auch möglich, die gesamte Lehrzeit überbetrieblich zu verbringen und im Anschluss die Lehrabschlussprüfung zu absolvieren“, erklärt Zoller-Frischauf. Die Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen im Rahmen der überbetrieblichen Lehrausbildung werden vom AMS vergeben und finden in Innsbruck, Wörgl, Lienz, Reutte, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Wattens und Schwaz statt.
Bild: Wirtschafts- und Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf mit AMS-Tirol-GF Anton Kern.
Foto: Land Tirol