Auf drei Rädern, gut einen Meter breit, mit niedrigem Schwerpunkt und eben eine Art Offroad-Gokart: Einen Motor braucht ein Mountaincart allerdings nicht. Nur das richtige Terrain, die passende Strecke – und mit 7,3 Kilometern von der Gaislachkogl-Mittelstation bis ins Tal ist die Gemeinde Sölden in dieser Hinsicht nunmehrige Tiroler Rekordhalterin. Dank der Zusammenarbeit von drei heimischen Sporthändlern mit den Bergbahnen Sölden und dem Ötztal Tourismus, die gemeinsam einen neuen Anziehungspunkt in der Sommersaison geschaffen haben.
So sauber wie zum Startschuss am vergangenen Wochenende werden sie bestimmt nicht bleiben. Denn geschaffen sind Mountaincarts für rasanten Fahrspaß – und eben, um ordentlich Staub aufzuwirbeln. Im vorliegenden Fall, in Sölden, sogar auf der längsten Strecke dieser Art im ganzen Land, die dabei ganz einfach auf bereits bestehende Infrastruktur zurückgreift: Nämlich auf die geringfügig adaptierte Winterrodelbahn, die mit neuem Schotter-Kleid und zusätzlichen Aufprallmatten nun auch in den Sommermonaten den Fahrtwind in den Haaren und auf der Haut spüren lässt. Nur halt nicht auf zwei Kufen, sondern auf drei Rädern.
Leicht zu beherrschen, schwer zu meistern: Wer sich zu Beginn aber noch nicht ganz alleine drüber traut, darf als kleine Co-Pilotin oder kleiner Co-Pilot am Schoß ins Tal rauschen.
Foto: Roast-Media
Gute Route, gute Fahrt.
Startpunkt ist nach ein paar Minuten in der Gondel die Mittelstation der Gaislachkoglbahn auf 2.170 Metern Seehöhe, wo 90 Mountaincarts zum Ausleihen bereitstehen: Samt Schutzausrüstung und entsprechender Sicherheitseinweisung, versteht sich. Als sonderlich schwer zu beherrschen gelten Mountaincarts allerdings nicht, auch dank des niedrigen Schwerpunkts, was das Vergnügen für einen breiten Personenkreis öffnet: Beginnend bei Kindern ab einem Alter von zehn Jahren und einer Mindest-Körpergröße von 130 Zentimeter bis hin zu Junggebliebenen im Großeltern-Alter. Kleine Co-Pilotinnen und -Piloten können derweil schon ab einem Alter von sechs Jahren am Schoß der Person ihres Vertrauens mitflitzen. Hinunter geht’s auf den 7,3 Kilometern dann bis ins Tal auf 1.366 Metern Seehöhe. Wem das alles zu schnell geht, dem erlauben zwei Bremsen ein Reduzieren des Tempos wie auch schnelles Anhalten – oder überhaupt gleich das waschechte Driften um die Kurve, Erfahrung vorausgesetzt.
Offiziell eröffnet in Sölden: Die Initiatoren David Glanzer und Dominik Linser (Mitte) schneiden gemeinsam mit den Beteiligten und Projektpartnern das Band am Start der Mountaincart-Strecke durch.
Foto: Ötztal Tourismus/Markus Geisler
„Unsere Bahn in Sölden weist die besten Voraussetzungen für Mountaincarts auf. Sie ist relativ flach, verfügt aber über genügend Steilheit, damit Fahrspaß aufkommt. Die Breite der Trasse von zweieinhalb Metern erlaubt auch Überholmanöver und gibt die Gelegenheit, andere Mountaincart-Fans passieren zu lassen“, verspricht David Glanzer, Obmann des Ortsausschusses Sölden und Initiator des Projekts. Auf die Beine gestellt haben‘s drei hiesige Sporthändler, die auch den Verleih der Mountaincarts und die damit verbundene Logistik übernehmen, gemeinsam mit den Bergbahnen Sölden und dem Ötztal Tourismus. Die Streckensicherung (und auch den reibungslosen Ablauf der Rettungskette, sollte doch einmal etwas passieren) garantiert die Bergrettung Sölden: Ein Modell, das sich auch schon hinsichtlich der „Bike Republik Sölden“ bestens bewährt.
Mehr Informationen auf www.soelden.com/mountaincarts
Über Stock und Stein, umgeben vom Ötztaler Alpen-Panorama: Mit den Mountaincarts geht‘s in Sölden von der Gaislachkogl-Mittelstation bis ins Tal – auf 7,3 Kilometer, als längste Strecke dieser Art in ganz Tirol.
Foto: Roast-Media