„Ich habe einen Traum“ lautet das Motto des Ötztaler Radmarathons. Der Wahl-Kärntner Johnny Hoogerland erfüllte sich am Sonntag, den 29. August beim 40. Ötztaler Radamrathon seinen Traum vom Sieg! Er gewann vor dem Kärntner Hans-Jörg Leopold und dem Italiener Mattia De Marchi. Bei den Damen triumphierte die Deutsche Christina Rausch wie zuletzt 2019.
Der Wettergott meinte es gnädig mit den Teilnehmern des 40. Ötztaler Radmarathons. Das prognostizierte „Sauwetter“ blieb den Finishern zumindest bis zum späten Nachmittag versagt. Um 6:30 Uhr starteten am Sonntag 2.751 Teilnehmer bei rund fünf Grad Celsius auf die 238 Kilometer lange Strecke. Die Route führte über die vier Pässe Kühtai, Brenner- und Jaufenpass sowie das Timmelsjoch über 5.500 Höhenmeter. Ursprünglich waren 4.023 Radsportler aus 32 Nationen angemeldet. Doch durch die miserable Wetterprognose mit möglichem Schneefall zogen viele das warme Hotel vor.
Ersatzstrecke beim Jubiläums-Ötztaler
Durch den Felssturz von letzter Woche führte die Route heuer erstmals über das Haiminger Sattele nach Ochsengarten. Danach ging es weiter auf der Originalstrecke auf das Kühtai. Der steile und anspruchsvolle Anstieg verlangte den TeilnehmerInnen bereits am Anfang des Rennens einiges ab.
Hoogerland feiert größten Marathonerfolg seiner Karriere
Nach einer längeren Verfolgungsjagd und mit einer grandiosen Fahrzeit von 7:21,01 Stunden kürte sich der mehrfache Tour-de-France-Teilnehmer Johnny Hoogerland zum Sieger des 40. Ötztaler Radmarathons. „Das war ein super Tag für mich! Schon beim ersten Anstieg habe ich gemerkt, dass ich super Beine habe und ich war nie am Limit. De Marchi war super stark am Jaufenpass und am Timmelsjoch wusste ich, dass ich ihm schnell folgen muss. Die letzten fünf Kilometer waren dann sehr hart, ich bekam noch Krämpfe. Aber das ist so ein sensationeller Sieg für mich, ich habe Gänsehautstimmung“, so der Wahl-Kärntner.
Der Niederländer Hoogerland, der seit drei Jahren in Velden ein Hotel betreibt, wurde im Jahr 2011 so richtig berühmt. Da bestritt er seine erste Tour de France und eroberte gleich fünf Mal das Bergtrikot! Von der 9. Etappe gingen dann Bilder um die Welt, als er mit Juan Antonio Flecha das Spitzenduo bildete und von einem Begleitfahrzeug abgedrängt wurde. Hoogerland stürzte dabei in einen Stacheldrahtzaun und kämpfte sich danach doch noch ins Ziel.
Leopold und De Marchi kämpften um Platz zwei und drei
Im Kampf um die weiteren Podiumsplätze schaffte der Kärntner Ex-Profi Hans-Jörg Leopold kurz vor dem Gipfel des Timmelsjochs noch den Anschluss an den De Marchi. Gemeinsam bestritten sie die Abfahrt in den Zielort, wo sich Leopold (7:28:26) im Zielsprint vor De Marchi (7:28.27) den zweiten Rang sichern konnte. Der Zweite Leopold haderte etwas mit der Strecke: „Leider bin ich am ersten Berg zu schnell gefahren, davon habe ich mich bis zum Schluss nicht mehr richtig erholt.“
Der Italiener Fabio Cini wurde Vierter, gefolgt vom starken Robert Petzold und dem Haiminger Fabian Costa. Auch der Tiroler Patrick Hagenaars, dessen linke Hand nach einem Unfall amputiert ist, lieferte mit Rang sieben wieder ein starkes Rennen ab! Eine große Talentprobe lieferte auch der Ötztaler Jonas Holzknecht, der jüngste Teilnehmer, mit Rang 22 nach 7:52 Stunden ab!
Christina Rausch triumphiert erneut bei den Damen
Die Deutsche Christina Rausch war bei den Damen wie zuletzt 2019 nicht zu schlagen. Die Radsportlerin, die im Vorjahr 30.000 Kilometer trainierte, siegte mit einer Zeit von 8:15,20 Stunden vor der Deutschen Veronika Weiss (8:50:29) und der Österreicherin Bianca Somavilla (8:52:03). Bereits am Kühtai setzte sie sich an die Spitze und war nie gefährdet.