In einem Jahr mit vielen Tiefs hat die erst 22-jährige Mona Mitterwallner gezeigt, wozu sie imstande ist: Heute kürte sich die Tirolerin zum dritten Mal zur UCI MTB-Marathon-Weltmeisterin! Die Silzerin gewann in eindrucksvoller Manier und ist damit absolute WM-Rekordhalterin aus rot-weiß-roter Sicht.
Im Oktober 2021 gewann Mona Mitterwallner in Capoliveri – damals noch als U23-Fahrerin – als jüngste Bikerin der Geschichte Gold bei Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften. Am 6. August 2023 gelang ihr dieses Kunststück ebenfalls bei der WM in Schottland, wo sie auch Rang vier im Olympischen Cross Country holte. Heute gewann sie im US-amerikanischen Snowshoe ihre dritte Goldene und zog damit an der derzeit unschlagbaren Französin Pauline Ferrand-Prévot vorbei, die bisher bei zwei Goldmedaillen im MTB-Marathon hält. Schier uneinholbar an der Spitze liegt in der ewigen Bestenliste die Norwegerin Gunn-Rita Dahle, die Anfang der 2.000er-Jahre sechs Mal Gold gewann.
Mona: „Ich fuhr über das Limit“
Das WM-Rennen in Snowshoe in West Virginia ging über 104 Kilometer und 1.899 Höhenmeter. Gleich in der Anfangsphase bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe, wo später noch die Südafrikanerin Candice Lill, mit der Mona Mitterwallner heuer das Cape Epic bestritt, den Anschluss fand. Im Finale warteten noch zwei schwere Berge, wo dann einzig die Schweizer Vize-Olympiasiegerin von 2021 Sina Frei mitgehen konnte. „Ich merkte, dass sie schon ziemlich am Anschlag war, wie ich übrigens auch. Ich war schon voll über dem Limit. Während Candice und Jolanda Nef zu diesem Zeitpunkt schon den Anschluss verloren hatten, wusste ich, dass ich es schaffen kann“, sagte Mona im Ziel.
Mona Mitterwallner siegte schließlich nach einer Fahrzeit von 5:15,06 Stunden mit 26 Sekunden vor der Short Track-Weltmeisterin Sina Frei. Bronze gewann Candice Lill, die heuer im Weltcup stark aufgezeigt hatte, mit 1,10 Minuten auf die Tirolerin. Mit fünfeinhalb Minuten Rückstand wurde Olympiasiegerin Jolanda Nef aus der Schweiz Vierte, gefolgt von der zweiten Österreicherin Laura Stigger.
„Ich bin so erleichtert, dass es endlich in dieser Saison geklappt hat. Dieses Jahr hat mir mit einige Herausforderungen gestellt, aber trotz harter Arbeit kam nicht viel raus. Nach einer hartnäckigen Salmonellenerkrankung, Virusentzündungen und Corona fuhr ich von einer Enttäuschung zur nächsten. Dass ich heute mein drittes WM-Gold im Marathon schaffte, ist eine riesige Erleichterung. Ich habe bis zum Schluss gekämpft, irgendwann zahlt sich jeder Kampf aus.“
Der Weltcuptross der Mountainbiker bleibt in den USA, nächstes Wochenende findet in Lake Placid der vorletzte Weltcup statt, ehe es von 4. bis 6. Oktober in Mont-Saint-Anne ins WC-Finale geht.
Bild: Michele Mondini