In einer Gemeinde treffen Alt und Jung, Groß und Klein aufeinander. Damit verbunden sind viele verschiedene Wünsche und Anforderungen, um die Lebensqualität aller BürgerInnen nicht nur zu halten, sondern zu steigern, und das in allen Lebensbereichen und -abschnitten. Deshalb macht die Gemeinde Arzl im Pitztal bei der Zertifizierung „familienfreundlichegemeinde“ mit, einer Initiative des Bundekanzleramtes, die über die gemeinnützige Einrichtung „Familie & Beruf Management GmbH“ koordiniert wird. Diese stellt eine Prozessbegleiterin zur Verfügung, ebenso Informationsveranstaltungen sowie Workshops und Arbeitsunterlagen.
Per Beschluss stimmte der Arzler Gemeinderat im Sommer zu, an dieser Zertifizierung teilzunehmen. Es folgte ein Auftakt-Workshop mit Prozessbegleiterin Martina Rizzo, Bgm. Josef Knabl und dem Audit-Beauftragten GV Klaus Loukota mit VertreterInnen aller Gemeinderatsfraktionen, der Pfarre, sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die nächsten Schritte wurden festgelegt, um alle Generationen in diesen Prozess einzubinden.
Derzeit wird erhoben, welche familienfreundlichen Maßnahmen bereits vorhanden sind bzw. was noch zu tun ist. Und dabei ist die Mitarbeit der gesamten Bevölkerung gefragt: sie soll einen anonymen und kurz gehaltenen Fragebogen ausfüllen, entweder online über Gem2Go bzw. die Gemeinde-Homepage www.arzl-pitztal.tirol.gv.at. Außerdem flattert ein Postwurf in alle Arzler Haushalte und zudem liegen ausgedruckte Fragebögen im Gemeindeamt auf. Sie sollen, ebenso wie der Postwurf, ausgefüllt in den Gemeindepostkasten eingeworfen werden. Mitte November erfolgt die Auswertung der Fragebögen, aus der ersichtlich wird, wo der Hebel angesetzt werden muss. In der Weihnachtsausgabe der Gemeindezeitung Woadli werden die Ergebnisse der Befragung veröffentlicht, Anfang des kommenden Jahres ist eine Abendveranstaltung mit allen interessierten BürgerInnen geplant, danach folgt die Reihung der umzusetzenden Maßnahmen.
Drei Jahre lang hat die Projektgruppe nun Zeit, diese Maßnahmen zu planen und gemeinsam mit dem Gemeinderat bedarfsorientiert und nachhaltig umzusetzen. Nach den drei Jahren erfolgt die Prüfung (Audit) durch eine externe Zertifizierungsstelle. Fällt die Prüfung positiv aus, wird Arzl mit dem staatlichen Gütezeichen „familienfreundlichegemeinde“ durch das zuständige Ministerium ausgezeichnet.
Rund 600 Gemeinden in ganz Österreich, 74 in Tirol, sind inzwischen dabei. Die Vorteile liegen auf der Hand: alle Generationen werden aktiv eingebunden, die Lebensqualität aller gesteigert, ebenso die Identifikation der BürgerInnen mit ihrer Gemeinde. Außerdem bringt eine familienfreundliche Gemeinde klare Vorteile in den Bereichen Tourismus und Wirtschaft und die Zertifizierung ist zudem ein effizientes Mittel zur Kontrolle, wie wirksam die gesetzten Maßnahmen tatsächlich sind.
Titelbild: Wollen Arzl zu einer familienfreundlichen Gemeinde machen: Amtsleiter Daniel Neururer, GR Buket Neseli, GR Andrea Rimml, GV Renate Schnegg, Ingeborg Trenker (Pfarre Arzl), GR Birgit Raggl, Janine Scholz (Elternvertreterin), GV Klaus Loukota, Bgm. Josef Knabl, (hinten, von links), GR Heinz Tschuggnall und GR Thomas Zangerle (vorne, von links).
Foto: Rizzo