Sie hat mit Stand des 27. November 2020 exakt 2.339 Abonnenten auf Instagram, darunter sogar Chinesen und Japaner. Auch war „Silli“ schon in Vietnam und Kambodscha, vor dem Goldenen Dachl, Bungee jumpen, am Bodensee oder auf der Bobbahn in Igls. Im Mai diesen Jahres wurde sie entführt, der Schock saß tief – alle haben „Silli“ gesucht. Die Rede ist – man kann es kaum glauben – nicht von einem Menschen, sondern von einer leeren, zweckentfremdeten Silikonspritze, der „Leben“ eingehaucht wurde.
Die Geschichte rund um den Instagram-Account „Silli auf Reisen“ lässt einen schmunzeln. Die St. Antonerin Alexandra Wiedemann erzählt, wie alles begann: „Ein Bouvier-Mitarbeiter hat diese leere Silikonspritze im Jahr 2016 auf einer Baustelle liegen lassen. Mein Mann Stefan (Mitarbeiter der EWA St. Anton) hat sich einen Spaß erlaubt und ein Gesicht auf die Silikonspritze gemalt, unsere Tochter Laura hat dann eine Mütze gehäkelt.“ In weiterer Folge ist eine WhatsApp-Gruppe entstanden, mittels dieser wurde mit den früheren Besitzern kommuniziert, beispielsweise über Sillis Wohlbefinden. Das alles lässt einen bereits schmunzeln.
Es wird aber noch besser: Am 27. Jänner 2019 wurde eine weitere Idee im Hause Wiedemann geboren: „Silli braucht einen eigenen Instagram-Account“ lautete damals die Devise. „Was dann passiert ist, hat uns selbst erstaunt“, erzählt Alexandra Wiedemann lächelnd und bringt die beeindruckende Abonnenten-Anzahl zur Sprache: 2.301 sind es mit Stand 19. November 2020 – Silli ist beinahe schon ein „richtiger Influencer.“ Die Abonnenten kommen übrigens von überall her, Chinesen und Japaner inklusive – besonders punktet „Silli“ aber bei der Jugend. Ihr Hersteller, die Firma Hilti Austria, findet sich übrigens auch unter den Abonnenten.
Entführung von Silli. So berühmt wie Silli wird wahrscheinlich keine andere Silikonspritze der Welt sein. Silli emotionalisiert irgendwie, Alexandra Wiedemann erzählt: „Am 14. Mai 2020 wurde Silli tatsächlich entführt (Name des Entführers der Redaktion bekannt) – das haben wir dann gepostet“, erzählt Alexandra Wiedemann und fährt fort: „Was dann geschehen ist, glaubt uns keiner, da ist es rund gegangen. Es ist unglaublich, wieviel Mitleid uns wegen einer Silikonspritze zuteilwurde“, erzählt die Ideengeberin und: „Jemand hat zum Beispiel geschrieben: Was ist das für ein Mensch, der so was macht?“ Der aber wohl witzigste aller Kommentare war: „Hoffentlich bekommt der Dieb lebenslänglich!“ Zum Glück ist Silli dann wieder aufgetaucht, die Wogen haben sich geglättet.
Silli, die Weltenbummlerin. Die Liste an Sehenswürdigkeiten, die Silli schon gesehen hat, ist ebenfalls eine lange: Selbst in Vietnam und Kambodscha war Silli schon auf Reisen, ihrer Insta-Bezeichnung wird sie somit vollkommen gerecht. Mehrmals war sie in der Steiermark, in Mils bei Hall, Feldkirch, Bregenz usw. – vom Aussichtsturm über das Bregenzer Festspielhaus bis hin zum Goldenen Dachl oder der Bobbahn Igls – langweilig ist das Leben der Silikonflasche definitiv nicht! Und selbst Bungee jumpen war sie schon. Selbst auf einem Metallica-Konzert und am Gardasee verweilte sie schon – das Hardrock Cafe in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh besuchte sie ebenfalls. Die Ideengeberin hinter Silli erklärt schmunzelnd: „Die größte Herausforderung ist es, ein Foto so zu machen, so dass es keiner sieht. Sonst würden sich die Menschen wundern, wieso man eine Silikonspritze fotografiert.“ Angesichts dieses Bekanntheitsgrades wird sich wohl bald niemand mehr wundern. Denn, wenn es so weitergeht, heißt es bald: Die ganze Welt kennt Silli! Lisi Zangerl