In der Outdoorregion Imst können Wanderfreunde den Spuren eines uralten Kulturguts folgen: den Waalen, die als aufwändiges Bewässerungssystem als Kanäle oder Stollen angelegt waren, um die Felder mit Wasser zu versorgen. Jetzt soll die alte Tradition der Rieselbewässerung im Tiroler Oberland immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO werden. Im Zentrum von Imst können Outdoorfans vom Eingang der Rosengartenschlucht aus direkt entlang des Stöfflwaals wandern.
Ein idealer Ausgangspunkt für Naturliebhaber, Bewegungsbegeisterte und Urlauber, denn in der Outdoorregion Imst steht ein Wanderwegenetz mit rund 360 Kilometern zur Verfügung: Leichte Wege für Wanderfreunde, mittelschwierige und alpine Routen für Geübtere, für Ambitionierte die sportliche Variante des Speed Hikings – und für Langzeitwanderer ganz neu die 24h Trophy. Paul Auderer, Obmann von Imst Tourismus, hat sich ein ehrgeiziges Programm vorgenommen: „In der Outdoorregion Imst wird die Sommersaison 2022 mit einer Vielzahl von tollen Veranstaltungen, beispielsweise mit dem outdoor SUMMIT der der 24h Trophy, sowie mit Attraktionen, unter anderem dem derzeit im Bau befindlichen Bike-Trail in Tarrenz/Strad, neu durchstarten.“
Bergglück in der Outdoorregion Imst
Wandert man entlang des Starkenberger Panoramaweges, trifft man auf zahlreiche aktive Waale, die auch heute noch der Flurbewässerung dienen. In der Bezirkshauptstadt Imst wird die alte Bewässerungstechnik der Rieselbewässerung in besonderer Weise gelebt und bewahrt. Christian Jäger, ein Imster Stadtbauer im Nebenerwerb, hat sich diese Aufgabe zu eigen gemacht: „Seit dem 15. Jahrhundert wird in unserer Familie dieses Kulturgut vom Vater an den Sohn weitergegeben. Aufgrund unserer geographischen, trockenen, inneralpinen Lage in Imst sind wir seit jeher auf die Waale als Bewässerungssystem zur Erwerbssicherung angewiesen. Daher ist es mir ein großes Anliegen, den Stöfflwaal zu pflegen und immer funktionstüchtig zu halten.“
Für seine Felder und Obstgärten wendet er die traditionelle Hang- und Stauberieselung an. „Wir leben in einer Zeit des Klimawandels, in der die Trockenheit spürbar zunimmt. Wasser wird immer wertvoller als Ressource – für Flora, Fauna und auch für das Leben in der Stadt. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich, die Tradition des Waalers fortzusetzen, mich wehrhaft für das Wasser einzusetzen und es zu bewahren“, so Jäger, im Hauptberuf Leiter des Bauhofs von Imst Tourismus.
Der ganzjährig wasserführende Stöfflwaal dient nicht nur der landwirtschaftlichen Flurbewässerung, sondern auch als Feuerwaal für die Brandbekämpfung. Die Rieselbewässerung soll in das immaterielle Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen werden. Die Bewerbung dafür läuft derzeit.
Titelbild: Setzt sich für das Bewahren der Waale in Imst ein: Der Stadtbauer Christian Jäger mit seinen Mutterkühen in Imst.
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