Schon ab dem kommenden November wollen Tirol, Südtirol, Graubünden und die Lombardei erste Schritte zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität und für eine Bahnverbindung in der sogenannten „Terra Raetica“ – dem Dreiländereck zwischen Italien, Österreich und der Schweiz – setzen. Darauf haben sich die Landeshauptleute, Präsidenten und Regierungsvizepräsidenten sowie die MobilitätsreferentInnen der vier Alpenregionen am heutigen Freitag bei einem Gipfeltreffen in Graun am Reschensee in Südtirol verständigt.
Jeder der vier Regierungschefs unterzeichnete eine Absichtserklärung zur „Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Terra Raetica, insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs“. Als erster Schritt sollen die Projektdimension – samt Zielnetz und Transportprogramm – sowie mögliche Ausbauten oder neu zu schaffende Verkehrsverbindungen definiert werden. Die vier Länder wollen laut Absichtserklärung ihre Maßnahmen für ein integriertes Mobilitätssystem aufeinander abstimmen. Angestrebt wird die Schaffung eines attraktiven Alpenbahnkreuzes und dessen Anbindung an das internationale Schienennetz. Diese zielt auf die Verringerung des alpenquerenden Verkehrs und damit auf die Umweltbelastung ab, was wiederum eine touristische Aufwertung mit sich bringt.
Arbeitsprogramm für Bahnverbindung Terra Raetica
Eine Fachleutegruppe wird mit November 2020 mit der Umsetzung des Projekts starten und dabei von einem Lenkungsausschuss aus Regierungsvertretenden der vier Länder begleitet. Sie wird sich dabei an einem Arbeitsprogramm für eine Bahnverbindung Terra Raetica orientieren, auf das sich die vier Länder ebenfalls heute geeinigt haben. So gilt es Korridore und Orte festzulegen, die angebunden werden müssen. Technische Anforderungen sind zu definieren und flankierende Maßnahmen zu planen. Der Vorsitz im Lenkungsausschuss wechselt jährlich von Land zu Land.
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