Vier Initiativen für ein lebenswertes Ötztal

Engagierte Lehrlinge, konsequente Gastronomen, interessierte Einheimische und umweltbewusste Tourismusbetriebe: Im längsten Tiroler Seitental wird auf verschiedensten Ebenen an der Zukunftsfähigkeit gearbeitet. Dies beweisen die jüngsten Auszeichnungen für drei neue Genussbotschafter*innen Ötztal, acht Kultur.Land.Botschafter*innen, die „Bewusst Tirol“-Betriebe sowie drei neue Betriebe mit dem Österreichischen Umweltzeichen. 

Stolz auf die Betriebe und Menschen, die ihren jeweiligen Gestaltungsspielraum nutzen, ist Benjamin Kneisl, Obmann von Ötztal Tourismus. „Diese vorbildlichen Initiativen freuen uns und ich ziehe meinen Hut vor allen, die dabei sind und mit so viel Engagement mitwirken“, betont Kneisl. Eine simple Formel mit viel Potenzial zur Veränderung prägt den Geist der Initiative Ötztaler Genussbotschafter*in. Seit 2019 haben 25 junge Absolvent:innen diese Zusatzausbildung durchlaufen. „Die Ursprungsidee ist aufgegangen. Lehrlinge im Tourismus mit den heimischen Produzent:innen zusammenzubringen und so gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung zu schaffen“, so Philipp Stohner, Fachverantwortlicher des Projekts für den Bereich Küche. Den Kreis der Ötztaler Genussbotschafter*innen bereichern seit kurzem Felice von Allwörden und Svenja Schumann vom Hotel Aqua Dome in Längenfeld sowie Luca Elzenbaumer vom Hotel Das Central in Sölden. „Wir freuen uns sehr darüber, dass es jedes Jahr neue Absolvent:innen gibt und hoffen, dass diese der Branche treu bleiben und ihre Ausbildungsbetriebe davon profitieren“, so Claus Scheiber, Vorstand Raiffeisenbank Sölden und erbe kulturraum Sölden, welche das Projekt seit Beginn an unterstützen. 


Etabliertes Qualitätssiegel nutzen

Regionalität steht auch beim Qualitätssiegel „Bewusst Tirol“ im Fokus. Dieses stärkt ebenfalls die Zusammenarbeit von Tourismus und Erzeuger:innen und zeichnet Betriebe aus, die konsequent heimische Produkte auf den Teller bringen. Mittlerweile sind dies 32 ausgezeichnete Betriebe im gesamten Ötztal, weitere 20 befinden sich in Zertifizierung. Den Titel als Bezirkssieger 2024 gewann das Hotel Olympia in Gurgl. Mit dem Hotel Höchsölden und der Frischmann Hütte in Umhausen sind zwei Neuzugänge hinzugekommen. „Es ist nicht notwendig neue Label zu erfinden. Mit Bewusst Tirol existiert landesweit schon ein anerkanntes Modell, welches absolut glaubwürdig ist“, so Raphael Kuen, Lebensraum Ötztal Manager. 


Drei neue Akteure in der Top-Liga

Das Österreichische Umweltzeichen hilft Konsument:innen umweltfreundliche Kaufentscheidungen zu treffen, unter anderem auch bei der Wahl ihrer Urlaubsunterkunft. Bislang führten das Naturhotel Waldklause und das Haus Bellevue in Längenfeld dieses Qualitätssiegel. Ab 2025 vergrößert sich dieser elitäre Kreis um gleich drei Betriebe im Ötztal mit dem Vivea Hotel in Umhausen sowie dem Hotel Rita und dem Hotel Aqua Dome in Längenfeld. „Die Unternehmen müssen einiges leisten, um die strengen Kriterien zu erfüllen. Deshalb freut es mich, dass wir ab dem nächsten Jahr fünf Betriebe mit 834 Betten im Ötztal haben, die das Österreichische Umweltzeichen führen“, erklärt Raphael Kuen. „Nachhaltigkeit passiert auf vielen Ebenen. Es ist schön zu sehen, dass die Destination Ötztal unsere Bemühungen wertschätzt und unterstützt“, betont Michael Rupp, Direktor Vivea Hotel Umhausen. 

Lehrgang mit Impact

Wertvolles Wissen durch Weitergabe für die Zukunft zu bewahren: Dieser Mission hat sich das Projekt Kultur.Land.Botschafter*in verschrieben. Die heurige Premiere des mehrmonatigen Programms mit fünf Modulen brachte acht Absolvent:innen hervor, die nun über Know-how zu alten Traditionen, Kulturtechniken und handwerklichen Fähigkeiten verfügen. „Der Versuch ist mehr als geglückt. Wir stehen schon in den Startlöchern für den nächsten Lehrgang 2025″, so Edith Hessenberger (Ötztaler Museen) und Thomas Schmarda (Naturpark Ötztal) über ihre gemeinsame Initiative. 

Bild: Ötztal Tourismus / Jochen Müller