Verdacht auf Risse durch Wolf

Die Zahl der toten Schafe in Serfaus hat sich auf derzeit insgesamt acht erhöht. Heute, Mittwoch, hat der örtlich zuständige Amtstierarzt weitere fünf tote Schafe begutachtet. „Dabei wurden neuerlich deutliche Bisspuren festgestellt, die auf einen großen Beutegreifer – konkret auf einen Wolf – als Verursacher hindeuten. Das Rissbild gleicht dem der am Dienstag untersuchten Schafe“, gibt Martin Janovsky, Beauftragter des Landes Tirol für große Beutegreifer, bekannt. Zur weiteren Abklärung wurden wiederum Proben genommen, die zur DNA-Analyse nach Wien in das Forschungslabor für Wildtierkunde und Ökologie geschickt werden. Eines der fünf toten Schafe in Serfaus dürfte abgestürzt sein.

Prüfung von Herdenschutzmaßnahmen

Die von Rissen betroffenen TierhalterInnen werden finanziell entschädigt. Die Entschädigungszahlungen für die toten Schafe orientieren sich an den Marktpreisen der letzten Schafversteigerungen. In Serfaus wird eine Kamera installiert. Außerdem werden im Rahmen einer Almbegehung der Herdenschutzbeauftragte des Landes gemeinsam mit den örtlichen SchafhalterInnen und einem vom Land Tirol beauftragten Experten bereits in den nächsten Tagen die Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen am Sonnenplateau einschätzen. Zum Instrumentarium im Herdenschutz gehören grundsätzlich eine gelenkte Weideführung, Behirtung, Elektrozäune, Nachtpferche oder auch Herdenschutzhunde. „Solche Maßnahmen sind aber – sofern sie auf der jeweiligen Alm überhaupt möglich sind und auf breiter Basis mitgetragen werden – nicht von heute auf morgen umsetzbar“, dämpft Josef Gitterle, in der Abt. landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht für Herdenschutz zuständig, die Erwartungen für die heurige Almsaison.

Es wird gebeten, Sichtungen, Filmaufnahmen, Fotos oder Risse von großen Beutegreifern der jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaft zu melden.

www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs