Mehr Sicherheit für die VerkehrsteilnehmerInnen, mehr Lebensqualität für die Prutzer Bevölkerung: Das bringt die Unterführung Prutz, deren Baubeginn aufgrund des Corona-Investitionsprogramms des Landes um zwei Jahre vorgezogen wird.
Am 10. September fand der Spatenstich für das Bauvorhaben statt, dessen Gesamtkosten sich auf rund 32 Millionen Euro belaufen und dessen Fertigstellung für Herbst 2024 vorgesehen ist. Um die häufigen Staus auf der B 180 Reschenstraße im Kreuzungsbereich mit der L 18 Kaunertalstraße und der Gemeindestraße nach Entbruck über die Innbrücke Prutz in Zukunft verhindern zu können und für die Bevölkerung einen erhöhten Lärmschutz zu erreichen, wird die Kreuzung umgebaut und die Reschenstraße in einer Unterführung geführt.
Spürbare Verkehrsentlastung für Gemeinde Prutz
„Durch die Realisierung des Bauvorhabens Unterführung Prutz und des neuen Kreisverkehrs ist das Land Tirol dem langjährigen Wunsch nach einer kreuzungsfreien Verbindung zwischen dem Ortsteil Entbruck und dem Dorf nachgekommen. Eine sichtbare und spürbare Verkehrsentlastung für unseren Ort wird nach Fertigstellung des Bauvorhabens erreicht“, freute sich Heinz Kofler, Bürgermeister von Prutz, über den schnellen Baustart.
Technische Herausforderungen bei Bauvorhaben
Die große Herausforderung bei diesem Bauprojekt sind nicht nur die beengten Platzverhältnisse für die Durchführung aller Bauarbeiten. „Die Baugrube für die Unterführung muss bis in eine Tiefe von sieben Metern unter dem Grundwasserspiegel hergestellt werden. Zur Ausführung kommt daher eine wasserdichte Baugruben-Umschließung aus Großbohrpfählen“, erklärte Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Landesstraßen und Radwege des Landes Tirol und listet noch die Summen der zu verbauenden und zu bewegenden Baumaterialien auf: „Im Rahmen dieses Bauprojekts werden 17.000 Kubikmeter Beton, 2.500 Tonnen Stahl, 7.500 Laufmeter Bohrpfähle, 3.500 Laufmeter Micropfähle und 80.000 Kubikmeter Erdmaterial verarbeitet.“
Das Hauptbauwerk umfasst die 360 Meter lange Unterführung und den 60 Meter langen, in offener Bauweise ausgeführten Tunnel sowie mehrere Stützmauern und eine Lärmschutzwand. Der Knoten beim SPAR-Markt wird am Beginn des Bauloses durch die Errichtung eines Linksabbiegestreifens umgebaut.
Zweispurige Umfahrungsstraße während der Bauzeit
Damit die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss während der Bauarbeiten möglichst geringgehalten werden können, wird eine zweispurige Umfahrungsstraße mit einer Länge von 400 Metern angelegt. Diese Straße wird unmittelbar neben der Baugrube für die neue Unterführung im Hochwasserabflussbereich des Inn errichtet, wofür eine temporäre Uferböschung aus Steinen angelegt wird. Die Umfahrungsstraße bleibt bis zur Freigabe des Durchzugsverkehrs in die neue Unterführung erhalten.
Bild: Christian Molzer (Vorstand Abteilung Landesstraßen und Radwege), LH Günther Platter und Bgm. Heinz Kofler.
Foto: Land Tirol/Kathrein