Telfs war ab Herbst 2021 für mehrere Monate eine von österreichweit fünf Pilotgemeinden für das Projekt „Sicheres Meldeamt“. Das Meldeamt testete ausführlich ein neues Dokumentenlesegerät samt Software zur Überprüfung der Echtheit von Personaldokumenten. Dafür bekam das zuständige Referat der Marktgemeinde kürzlich ein Dekret des Innenministeriums überreicht.
Die Echtheit von Personaldokumenten zu erkennen, ist für die Behörden wichtiger denn je. Experten arbeiten ständig an der Verbesserung der technischen Möglichkeiten dafür. Das Projekt „Sicheres Meldeamt“ des Innenministeriums ermöglicht mittels digitaler Technik die Verifizierung von Identitätsdaten, Prävention von Dokumenten- und Sozialbetrugsformen und standardisierte Prozesse im Meldewesen. Die Marktgemeinde Telfs war neben den Städten bzw. Gemeinden Linz, St. Pölten, Mistelbach und Amstetten Pilotgemeinde und hat das System mehrere Monate getestet.
Digitale Technik unterstützt Meldeämter.
Das Ganze funktioniert mittels speziellem Dokumentenlesegerät – einer Art Scanner – und dazugehöriger Software zur Verifizierung von Ausweisdokumenten wie Reisepass, Personalausweis und Co. Die Lesegeräte unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Meldeservicestellen technisch und übernehmen die Daten automatisch ins Zentrale Melderegister, das Lokale Melderegister sowie andere lokalen Anwendungen. Damit werden Fehlerquellen bei der Dateneingabe, besonders von ausländischen und schwer lesbaren Reisepässen, vermieden. Außerdem wird geprüft, ob der Reisepass noch gültig ist bzw. ob es sich um ein gefälschtes Dokument handelt. Nach der Übernahme der Daten kann der Anmeldeprozess von den Meldebediensteten wie gewohnt erledigt werden.
Erfahrungswerte aus Telfs.
Eine österreichweite Ausrollung des Projektes „Sicheres Meldeamt“ steht nun in den Startlöchern. Die Erfahrungen aus der Praxis in Telfs fließen in die Projektumsetzung ein. Diese sind durchwegs positiv, wie Eugen Schilcher, zuständiger Mitarbeiter des Meldeamtes im Bürgerservice Telfs, berichten kann: „Die Datenqualität ist dank des Lesegerätes perfekt. Dieses stellt eine enorme Verwaltungsvereinfachung dar.“ Erfreulich: Es gab während der ganzen Zeit nur ein einziges gefälschtes Dokument. Er und der zuständige Referatsleiter Arnold Wackerle hoffen auf eine Anschaffung derartiger Lesegeräte für Telfs. Die budgetären Möglichkeiten dafür werden aktuell geprüft. Wackerle und Schilcher bekamen als Dank und Anerkennung der Leistungen stellvertretend für das Meldeamt von Landespolizeidirektor-Stv. GenMjr. Johannes Strobl und Hauptsachbearbeiter in der Landespolizeidirektion Chefinsp. Björn Neuner Dekrete von Innenminister Gerhard Karner überreicht.
Bürgermeister Christian Härting betonte gegenüber den hochrangigen Vertretern der Sicherheitsbehörden: „Wir betrachten es als Auszeichnung, dass wir bei Neuentwicklungen immer wieder als Pilotgemeinde dienen dürfen. Das liegt auch daran, dass Telfs von seiner Einwohnerzahl, Vielfalt und Struktur her ein Modellfall, sozusagen das Idealbild einer österreichischen Gemeinde ist“.
Titelbild: Bei der Dekretüberreichung: (von links nach rechts) Johannes Strobl (Landespolizeidirektor-Stv.), Eugen Schilcher (Meldeamt/Bürgerservice), Bgm. Christian Härting und Chefinsp. Björn Neuner (Hauptsachbearbeiter LPD). Nicht am Bild: Referatsleiter Arnold Wackerle, sein Dekret nahm Bgm. Härting stellvertretend entgegen.
Foto: MG Telfs/Pichler