„Niemals vergessen – Nie wieder Krieg, mahnen wir in regelmäßigen Abständen. Genauso eindringlich müssen wir einen ehrlichen Umgang mit unserer Vergangenheit pflegen, Biographien kritisch hinterfragen und vor allem die Bevölkerung aufklären.“ , verlangt Bezirksvorsitzender der SPÖ Imst, Süleyman Kilic, in der aktuellen Debatte rund um die Umbenennung der Imster Jakob-Kopp-Straße.
Bereits im September hat die Imster Sozialdemokratie auf ihrer Bezirkskonferenz mehrheitlich beschlossen, auf die kritische Aufarbeitung der Geschichte des Nazi-Ideologen, die Umbenennung der Straße und in weiterer Folge die Anbringung einer Zusatztafel hinzuwirken.
„Eine Straße ist ein begehbarer Ort der Erinnerung. Recherchen zufolge ist die Jakob-Kopp-Straße nach einem Nazi-Dichter, Judenhasser und Kriegstreiber benannt. Wie sollen wir weiterhin aktiv gegen Antisemitismus kämpfen, wenn er gleichzeitig auf diese Art und Weise und ohne historischen Kontext immer wieder durch Personen wie Kopp präsent ist? , so Süleyman Kilic.
Die Angelegenheit bedarf einer Klärung und intensiven Diskussion. Daher zeigt sich der Imster Bezirksvorsitzende umso mehr verwundert, dass die Sache von allen Vertretern des Gemeinderates, abgesehen von der SPÖ, zögerlich totgeschwiegen wird. „Die historische Würdigung eines bekannten, mit dem Nazi-Regime gravierend verstrickten, Dichters hat in Imst nichts mehr verloren“ , appelliert Kilic und hofft, dass endlich eine Debatte über die Erinnerungs- und Gedenkkultur in Gang kommt.
„Politiker dürfen diese Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben. Wir brauchen dringend eine Strategie im Umgang mit historisch belasteten Straßennamen.“ , so Kilic abschließend.
Foto: SPÖ