Erfreuliche Entwicklung: Im Krankenhaus Zams befinden sich keine an Covid 19 erkrankten PatientInnen mehr auf der Intensivstation. Der neuorganisierte Normalbetrieb der Ambulanzen mit Terminvereinbarung und verkürzten Wartezeiten verläuft sicher und patientenfreundlich.
Die Intensivstation des Krankenhaus Zams ist erstmals seit ca. zwei Monaten Covid-frei. Zu Spitzenzeiten wurden 16 PatientInnen gleichzeitig intensivmedizinisch betreut. Auch die Covid-Station selbst belegen nur noch drei PatientInnen mit positiven Abstrichen, die allerdings nicht mehr infektiös, jedoch wegen anderer gesundheitlicher Probleme in Behandlung sind. Zum 15. Mai ist somit kein aktiver Covid-Patient im Krankenhaus aufgenommen. Vorsorglich werden weiterhin alle PatientInnen, die einer stationären Behandlung bedürfen, getestet. Nach wie vor sind zur Vorbeugung der Neuinfektionen auch die verordneten Besuchsverbote in Kraft.
Symptome ernstnehmen, Termine wahrnehmen
Eine Sorge der Ärzte während des eingeschränkten Betriebes galt besonders PatientInnen, die ihre ernst zu nehmenden Symptome nicht als solche einschätzen und den Krankenhausbesuch aufschieben. Laut Dr. Ewald Wöll, dem ärztlichen Direktor des Hauses, waren in den ersten und intensiven Wochen der Corona-Krise die Ängste und die Verunsicherung in der Bevölkerung hoch. Mittlerweile ist es durch gezielte Information gelungen, vermehrt Sicherheit im Umgang mit der Situation einkehren zu lassen. Die erforderlichen Maßnahmen sind ein Stück weit notwendige Normalität geworden. Ängste weichen zunehmend gesunder Achtsamkeit.
Vorsorge verschieben riskanter als Gefahr der Ansteckung
„Wir haben während des Lockdowns selbstverständlich alle akuten und unaufschiebbaren Termine wie etwa Chemotherapien oder dringende Operationen wahrgenommen. In dieser Phase ist kein gesundheitlicher Schaden erwachsen. Wir beobachten jedoch eine Tendenz auf Seiten der PatientInnen, Beschwerden zu ignorieren und die Abklärung aufzuschieben. Das kann zu ernsthaften Folgen führen“, warnt Dr. Wöll. Die Notwendigkeit der Vorsorge und frühzeitigen Therapie von Erkrankungen trägt einen wesentlichen Anteil am Erhalt der eigenen Gesundheit. Ein nicht therapierter Bluthochdruck kann beispielsweise zu massiven Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt führen, ein Dickdarmpolyp kann sich unentdeckt zu Dickdarmkrebs entwickeln. „Die Scheu oder Angst vor der aktuellen, durch Covid 19 bedingten Situation hält schnell davon ab, den Weg ins Krankenhaus bzw. zum niedergelassenen Arzt zu nehmen. Das Risiko etwas zu verabsäumen ist momentan jedoch wesentlich höher als das Risiko, sich einer Infektion auszusetzen“, appelliert Dr. Wöll an PatientInnen mit Beschwerden. Weiters ergänzt der Mediziner: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Zahlen als Folge der gezielten Maßnahmen und der hohen Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung günstig sind. Es ist wichtig, die Hygienevorgaben weiter mitzutragen und zu pflegen, um die Situation auf diesem Niveau zu halten. Aber gleichzeitig sollen unter diesen guten Voraussetzungen auch wieder zum Schutz der eigenen Gesundheit Termine im Krankenhaus und bei niedergelassenen Ärzten wahrgenommen werden.“
Sicherheit durch höchste Hygienestandards
Im Krankenhaus werden abseits der Corona-Thematik seit jeher strengste Hygienemaßnahmen befolgt. Auch zur Vermeidung der Ansteckung durch andere, bereits bekannte Infektionserkrankungen gelten strikte Hygienevorschriften. Händewaschen, Desinfektion, das Tragen von Handschuhen sowie Mundschutz und Schutzbekleidung gehören zum professionellen Alltag im Umgang mit PatientInnen. Durch die aktuelle Situation gelten einige dieser Maßnahmen nun auch für den Alltag der gesamten Bevölkerung. Die wichtigsten Vorgaben sind die Abstandsregel, das regelmäßige Händewaschen bzw. Desinfektion, gefolgt von der Mund-Nasen-Maske. All dies ist derzeit auch allgemein im öffentlichen Bereich vom Supermarkt bis zu den öffentlichen Verkehrsmitteln einzuhalten.
Niedrige Fallzahlen im Einzugsgebiet
Die notwendigen Absicherungen erfordert es wie in der allgemeinen Öffentlichkeit auch im direkten Umgang zwischen ÄrztInnen und PatientInnen bzw. Pflegepersonal und PatientInnen. „Durch die kontrollierten Verhältnisse im Krankenhaus und die hohen Auflagen ist dieser Bereich sicherer als viele andere Bereiche im „Zivilleben“. Sollte tatsächlich jemand symptomfrei infiziert sein, ohne es zu wissen, lässt sich die Situation dadurch wesentlich besser in den Griff bekommen“, erklärt Prim. Dr. Ewald Wöll, ärztlicher Leiter Innere Medizin. In den Bezirken Imst und Landeck liegen aktuell (Stand 15. Mai) 9 infizierte Fälle vor. Die Fallzahlen gehen dank der wichtigen Sicherheitsmaßnahmen und der hohen Kooperation der Bevölkerung drastisch zurück.
Patientenfreundliche Aufnahme durch Neuorganisation
Durch die vorgezogene räumliche Trennung der zentralen Notfallaufnahme im Neubau konnten mittlerweile sämtliche Ambulanzen in Zams auf Terminvereinbarung umgestellt werden. Mit viel internem Aufwand wurde dieser notwendige Schritt ein Jahr früher als ohnehin geplant realisiert. Das patientenfreundliche System bringt deutlich verkürzte Wartezeiten mit sich, da Akut- und Plan-Patientinnen getrennt behandelt werden. Weiters lässt sich der Zustrom in die zentrale Aufnahme optimal regulieren und die verordneten Abstandsregeln problemlos einhalten.