Nikado, Notschlafstellen, Kälte-HOTline und Kältebus – die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) setzt auch in diesem Winter wieder auf bewährte Initiativen, um in der kalten Jahreszeit gezielte Hilfe für Menschen in Not bereitstellen zu können. Die Winternotschlafstellen öffnen am 1. November wieder ihre Türen, auch das Kältetelefon und der Kältebus nehmen am 1. November wieder ihre Arbeit auf. Zudem feiert die Wärmestube Nikado, die ganzjährig auch als Beratungsstelle dient, ihr fünfjähriges Jubiläum.
Notschlafstellen: Platz für 140 Personen
Die Winternotschlafstellen der TSD in Kufstein und Lienz sowie jene des Roten Kreuzes in Innsbruck öffnen wieder am 1. November. Nach der temporären Schließung wurde die Notschlafstelle am Schusterbergweg in Innsbruck bereits wieder bezogen. Hier finden bis zu 99 Menschen, die keine Unterkunft haben, einen warmen Platz zum Schlafen, eine Duschmöglichkeit sowie eine warme Mahlzeit. In den Winternotschlafstellen in Kufstein und Lienz finden insgesamt rund 20 Personen Platz. Zudem öffnet die Winternotschlafstelle des Roten Kreuzes mit aktuell insgesamt 20 Schlafplätzen. „Somit stehen in Tirol in den Wintermonaten insgesamt rund 140 Plätze für Menschen in Not zur Verfügung. Dank dieser überlebenswichtigen Einrichtungen kann vielen Menschen ein Dach über dem Kopf geboten werden, was vor allem in der kalten Jahreszeit vor lebensbedrohlichen Situationen schützt“, betont LHStv Georg Dornauer.
Auch die Kälte-HOTline sowie der Kältebus starten nach der Sommerpause wieder
Mit 1. November starten auch wieder das Kältetelefon und der Kältebus, zwei Initiativen der TSD. Die Kälte-HOTline, erreichbar unter +43 512 21 44 7, ist ein zentraler Knotenpunkt für die Koordination und Bereitstellung lebensrettender Hilfe während der kalten Wintermonate. Mit Hilfe dieser Nummer können sowohl bedürftige Menschen als auch besorgte BürgerInnen Kontakt aufnehmen, um dringende Hilfe anzufordern oder auf Notlagen hinzuweisen. Die Anrufe werden von geschulten MitarbeiterInnen entgegengenommen. Insgesamt gingen in der Saison 2023/24 359 Anrufe ein – das entspricht ungefähr 60 Anrufen pro Monat bzw. zwei Anrufen pro Tag.
Der Kältebus bietet Menschen, die in Innsbruck auf der Straße nächtigen, in den Wintermonaten entscheidende Hilfe. Ausgestattet mit Schlafsäcken, heißem Tee und warmem Essen sorgt der Kältebus dafür, dass niemand in den eisigen Nächten allein gelassen wird. Zusätzlich zur unmittelbaren Hilfeleistung können die KlientInnen auf Wunsch direkt zur Notschlafstelle gebracht werden. Im Zeitraum von November 2023 bis April 2024 war der Kältebus täglich im Einsatz. Zusätzlich wurde dieser über die Kälte-HOTline 346 Mal telefonisch angefordert.
Nikado – seit mittlerweile fünf Jahren eine unverzichtbare Anlaufstelle
Nikado, eine bedeutende soziale Einrichtung, die in den letzten Jahren unermüdlich daran gearbeitet hat, Menschen in akuten Notsituationen zu unterstützen, feiert sein fünfjähriges Jubiläum. Seit 2019 bietet die Wärmestube eine sichere Anlaufstelle für Obdachlose und Menschen in prekären Lebenslagen. „Die Aufgaben von Nikado sind vielseitig, doch im Kern steht immer der Mensch. Hier können Menschen, die oft mit wenig Perspektive und vielen Herausforderungen konfrontiert sind, ihre Sorgen loswerden, Unterstützung bei Alltagsproblemen finden und einfach einen sicheren Raum betreten, in dem sie sich verstanden fühlen. Ob es um Beratung, eine warme Mahlzeit oder den Zugang zu grundlegenden Diensten geht – Nikado ist da, um diesen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und ihre unmittelbaren Bedürfnisse zu decken“, weist Soziallandesrätin Eva Pawlata auf den Mehrwert der Einrichtung hin.
Bild: Mihály Köles