Dieser Polit-Krach hat es in sich! Nachdem lange darüber gemunkelt worden war, das ein Mitarbeiter der Gemeindewerke Telfs im privaten Haushalt on Gemeindevorständin Angelika Mader gepfuscht hat, scheint dieser Verdacht nach einer nunmehr vorliegenden Anfragebeantwortung durch den Geschäftsführer der GWT, Dirk Jäger, nun bestätigt. Dieser informierte, dass Mader über mehrere Monate hinweg Leistungen eines Mitarbeiters der 100-Prozent-Tochter der Marktgemeinde ohne Rechnungslegung bezogen hat. Aktuell ermittelt die Finanzpolizei in der Causa. Die größten Gemeinderatsfraktionen „Wir für Telfs“, FPÖ, Grüne und auch Güven Tekcan von der ÖVP fordern vollständige Aufklärung von der VP-Mandatarin.
Nebst dem „Pfusch“ durch einen GWT-Mitarbeiter soll Mader auch Material im Wert von mehr als 1000 Euro mit einem gewährten Rabatt über die Gemeindewerke bezogen haben. Jenen Mitarbeiter, der dann in ihrem Haus dringend nötige Sanierungsarbeiten durchgeführt hat, soll sie laut dessen Angaben gebeten haben, eben diese ohne offizielle Rechnung der GWT durchzuführen. Pikant ist die Sache auch deshalb, da Mader die Gemeindewerke als Gemeindewerke öfters in Bezug auf Unwirtschaftlichkeit und schlechte Ergebnisse kritisiert hat.
Für die Gemeinderatsfraktion WFT, GRÜNE, FPÖ und Güven Tekcan von der ÖVP hat nun lückenlose Aufklärung Priorität. Einen Verbleib von Mader im Gemeindevorstand können sich die insgesamt 16 Mandatare (von 21) nicht vorstellen. „Frau Mader sitzt in ihrer Funktion als Gemeindevorständin in der Gesellschafterversammlung der Gemeindewerke Telfs, somit ist sie Eigentümervertreterin und sollte mitarbeiten, um die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu optimieren. Bewusst Leistungen eines GWT-Mitarbeiters ohne offizielle Rechnungslegung nachzufragen und dann auch durchführen zu lassen, schädigen die Gemeindewerke. Wir können hier nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Laufend die GWT zu kritisieren und dann einen Mitarbeiter ohne offizielle Rechnungslegung zu beschäftigen passen einfach nicht zusammen“ erklären Bürgermeister Christian Härting (WFT) und Vizebürgermeisterin Cornelia Hagele (WFT) unisono.
Ins selbe Horn stößt auch Vizebürgermeister Christoph Walch von den Grünen. „Für Politiker sollten dieselben, wenn nicht sogar strengere Maßstäbe gelten als für die Bevölkerung. Frau Gemeindevorständin Mader hat hier definitiv eine Grenze überschritten. Dass sie weiterhin als Eigentümervertreterin fungiert, ist nach diesem Vorfall eigentlich unvorstellbar“.
FPÖ-Fraktionsführer und Gemeindevorstand Michael Ebenbichler und sein Parteikollege Überprüfungsausschussobmann Gemeinderat Wolfgang Gasser werden einen möglichen Misstrauensantrag gegen Angelika Mader im Gemeinderat unterstützen: „Wir sind gewählt, um für Telfs zu arbeiten. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird diese Arbeit gehemmt. Die Gemeinde investiert derzeit viel Geld und Arbeit in die Aufklärung der Causa Mader. Das ist auch gut. Allerdings sollte Angelika Mader angesichts der erdrückenden Vorwürfe selbst die Konsequenzen ziehen“.
Für ÖVP-Gemeinderat Güven Tekcan, ist das „Fass nun endgültig voll“. Er sagt: „Zuerst beschädigt Mader öffentlich den Altenwohnheimverband und nun die Gemeindewerke Telfs. Ich distanziere mich ausdrücklich von diesen Machenschaften und fordere Mader zum Rücktritt auf.“
Aktualisierung: GV Angelika Mader dementiert die gegen sie erhobenen Vorwürfe aufs Schärfste und überlegt ihrerseits rechtliche Schritte. Sie sei Opfer einer Kampagne der Bürgermeisterliste.