Nachdem in Matrei i. O. drei Schafe mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Wolf gerissen wurden, wurden der Behörde nunmehr auch im Gemeindegebiet von Serfaus drei tote Schafe gemeldet. Diese haben sich bereits auf der Alm befunden. Die Tierhalter werden aufgerufen, verstärkt nach ihren Schafen und Ziegen zu sehen.
Zwei der drei Schafe wurden vom örtlich zuständigen Amtstierarzt vor Ort begutachtet. „Aufgrund des Rissbildes ist ein Wolf als Verursacher nicht auszuschließen“, sagt Martin Janovsky, Experte des Landes für große Beutegreifer. Zur weiteren Abklärung wurden von den beiden Schafen Tupferproben für eine DNA-Analyse genommen. Diese werden an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie nach Wien geschickt. Bei einem nach Aussagen des Tierbesitzers vollständig genutztem Tier im hochalpinen Bereich wurde auf einen Lokalaugenschein verzichtet.
Im Februar und März des heurigen Jahres wurden zwei Rehe im Gemeindegebiet von Fiss nachweislich von einem Wolf gerissen. Auch bei einem Rehriss im November des Vorjahres wurde genetisch ein Wolf nachgewiesen. Aus der Region wird immer wieder von Wolfssichtungen berichtet. Aktuelles Bildmaterial von Sichtungen oder Spuren liegen der Behörde jedoch nicht vor.
Der beim Land Tirol für Herdenschutz zuständige Josef Gitterle von der Abteilung landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht empfiehlt den TierhalterInnen am Sonnenplateau vorerst, verstärkt nach ihren Tieren zu schauen und Auffälligkeiten zu melden. Nutztiere, die von einem großen Beutegreifer gerissen wurden, werden finanziell entschädigt.
Die Bevölkerung wird gebeten, Sichtungen, Filmaufnahmen, Fotos oder Risse der Bezirkshauptmannschaft zu melden.
Alle Informationen zu großen Beutegreifern unter: www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs