Auch wenn Ischgl eine erfolgreiche Tourismusgemeinde ist, genießt die Landwirtschaft hier einen besonders hohen Stellenwert. Ischgl ist eine jener Gemeinden, in welcher der Bauernstand ansteigt, die Anzahl der gehaltenen Tiere stieg in den letzten 20 Jahren sogar deutlich an. Zu verdanken ist diese Entwicklung den örtlichen Bauernvereinen und der guten Zusammenarbeit im Ort. Im Rahmen einer kürzlich abgehaltenen Jahreshauptversammlung wurden langjährige und besonders verdiente Mitglieder geehrt.
1905 wurde der Braunviehzuchtverein Ischgl gegründet. Mittlerweile zählt dieser Verein 42 Mitglieder unter Obmann Mario Zangerl. Weiters wirken im Vorstand sein Stellvertreter Rene Wechner, Manuel Wolf sowie Thomas Pfeifer, der die Funktion des Schriftführers und Kassiers inne hat. Zur Information: Von den insgesamt 180 Milchkühen, die in Ischgl gehalten werden, zählen rund 80 % zum Braunvieh, der Verein hat also mehr als seine Daseinsberechtigung. Die Hauptveranstaltung des Vereins ist eine im 2-Jahres-Rhythmus stattfindende Talausstellung, die zuletzt 2019 durchgeführt wurde. Die Ortsbauernschaft Ischgl steht ebenso seit den Wahlen im Vorjahr unter der Obmannschaft von Mario Zangerl, auch der Vize ist mit Rene Wechner derselbe, allerdings hat dieser in diesem Verein zusätzlich noch die Funktionen des Schriftführers und Kassiers inne. In diesem Verein werden 76 Mitglieder gezählt, auch Nicht-Landwirte übrigens. Hier ist das Highlight des Jahres die Durchführung des Almabtriebs samt Fest. Fünf Almen sind hierbei involviert. Allein im Fimbertal verbringen an die 1.100 Stück Großvieh ihre Sommermonate. Insgesamt zählt Ischgl 3 Milchkuhalmen (teils mit Mutterkühen), eine Privatalm, sowie eine Galtvieh- und Mutterkuhalm. Im Madlein ist zudem eine Schafalm – 400 Schafe (300 davon aus Ischgl) von insgesamt 50 Schafbauern verbringen hier den Sommer. Besonders gut funktioniert in Ischgl die Zusammenarbeit zwischen der Bauernschaft und anderen Institutionen wie der Gemeinde, SSAG oder dem Tourismusverband. Den Grundstein hierzu haben langjährige Funktionäre gelegt, wofür sie auch unter anderem geehrt wurden.
„Der Viehbestand ist deutlich gestiegen“
„Die Zahl der Bauern ist leicht angestiegen in den letzten 20 Jahren, aber der Viehbestand ist deutlich angestiegen“, freuen sich die neugewählten Bauern-Funktionäre über diese positive Tendenz und ergänzen: „Einige Mutterkuhbetriebe sind in den letzten Jahren dazu gekommen. Die Landwirtschaft lebt in Ischgl.“ Zu verdanken ist das auch dem Engagement vieler Bauernvereinsfunktionäre. Besonders Emil Zangerl, er war 24 Jahre lang im Ausschuss der Ortsbauern, davon 18 Jahre lang Obmann – bis November bleibt er zudem noch Gebietsobmann. Im Braunviehzuchtverein ist er seit 1991 Obmann-Stellvertreter und von 1998 bis 2020 Obmann. Geehrt wurde mit Bernhard Pfeifer auch der Ortsbauernobmann von Ischgl von 1991-2002, ebenso war er Funktionär im Braunviehzuchtverein (ab 1979 Schriftführer und ab 1998 zusätzlich Kassier). Martin Kurz war 18 Jahre lang im Ausschuss der Ortsbauern, davon 12 Jahre Schriftführer und Kassier – geehrt wurde er auch von Seiten des Braunviehzuchtvereins, wo er von 2005 bis 2020 im Ausschuss war. Ebenso eine Ehrung erhielt Helmut Jehle, der 18 Jahre lang im Ausschuss der Ortsbauern war, davon 12 Jahre Obmann-Stellvertreter, von 1998-2020 war er zudem Obmann-Stellvertreter des Braunviehzuchtvereins. Otto Wechner wurde von Seiten der Ortsbauernschaft für seine 12jährige Ausschusstätigkeit geehrt, Manfred Ploner wohnte selbigem Vereinsausschuss 18 Jahre bei. Im Anschluss folgte ein Impulsvortrag von Magnus Siehs zu den Themen Tiergesundheit, Tierwohl und auch informierte er über Neuigkeiten des Meldewesens.