Dass eine Schützenkompanie zum urtümlichen Klang von Schwegelpfeifen und Trommeln marschiert, ist in Tirol einzigartig. So überrascht es nicht, dass das 40-Jahr-Jubiläum der Telfer Schützenschwegler kürzlich in der Marktgemeinde groß gefeiert wurde.
Der Festtag der Telfer Schützen, an dem auch zahlreiche Abordnungen aus den Nachbargemeinden teilnahmen, begann mit einer Festmesse in der Pfarrkirche Peter und Paul. Die Ehrenkompanie stellte die Schützenkompanie Zirl. Gesamtkommandierender war Bataillonskommandant Andreas Haslwanter. Es folgten das Defilee und ein Festakt, bei dem drei noch aktive Schwegler aus der „Ur-Besetzung“ von 1983 zu Ehrenmitgliedern der Schützenkompanie ernannt wurden, nämlich Peter Reitmeir, Hubert Auer und Hansjörg Hofer. (Letzterer konnte wegen eines Beinbruchs nicht an der Zeremonie teilnehmen.) Bürgermeister Christian Härting und Landesrätin Cornelia Hagele dankten den Telfer Schützenschweglern für ihren jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz und ihren Beitrag zur Tradition und heimischen Volkskultur. Der Gemeindechef meinte: „Ihr bietet immer ein besonders schönes Bild! Und wenn ihr auswärts ausrückt, kommt auch der Name Telfs immer wieder ins Gespräch, weil die Leute fragen: Wer sind die und woher kommen sie? Auch deshalb kann die Marktgemeinde Telfs, können wir alle, sehr stolz auf unsere Schwegler sein!“
Nach der Feier auf dem Wallnöferplatz stand noch ein „musikalischer Festakt“ im Rathaussaal auf dem Programm, bei dem mehrerer Gruppen – moderiert von Joch Weißbacher – die Zuhörer mit volksmusikalischen Klängen begeisterten. Natürlich traten dabei auch die Telfer Schützenschwegler auf, weiters die Südtiroler Schwegelpfeifer, die Seitlpfeifergruppe Schiendorfer aus Bad Goisern, die Oberländer Volksmusikanten aus Telfs, der Dreispitz Männerdreigesang aus der Wildschönau und die „Gramartmusig“.
Die Idee zur Gründung der Telfer Schützenschwegler nach dem Vorbild der Pfeifer und Trommler aus dem „Sturmjahr“ 1809 stammte, wie man hört, von Hubert Auer. Musikalisch in die Tat umgesetzt wurde die Idee dann vom bekannten Telfer Volksmusiker Peter Reitmeier. Er war von Anfang an der musikalische Leiter der Gruppe, übernahm die Ausbildung der Musikerinnen und Musiker und sorgte für passende Stücke. Reitmeier, der nach wie vor die „musikalische Seele“ der Gruppe ist, hat auch selbst Stücke für die Schwegler komponiert, so den „Sebastiani-Marsch“. Sein jüngstes Werk ist der „Marsch der Telfer Schützen“. Auch von der Gemeinde wurde das Projekt seinerzeit nach Kräften unterstützt. So sorgte etwa der damalige Bürgermeister Helmut Kopp dafür, dass die Gruppe Trommeln bekam.
Zum ersten Mal ausgerückt sind die Telfer Schützenschwegler zu Sebastiani 1983. 1984 marschierten sie bereits beim Landesfestumzug „175 Jahre Tiroler Freiheitskampf“ in Innsbruck mit und erhielten viel Beifall.
Titelbild: Die Telfer Schützenschwegler in Aktion währen der Festmesse zum 40-jährigen Bestehen der Gruppe.
Foto: MG Telfs/Dietrich