Die ASFINAG versucht seit vielen Jahren, das Thema Müllvermeidung bewusster zu machen. In den vergangenen Jahren war Müll auf dem aktuell 2.249 Kilometer langen Streckennetz der ASFINAG ein Thema, das vor allem die Kolleginnen und Kollegen im Streckendienst viel beschäftigte. Immerhin muss fast ein Viertel der Müllmenge händisch von der Strecke aufgesammelt werden. 2016 fielen rund 7.300 Tonnen Müll an, 2018 waren es bereits mehr als 8.700 Tonnen. 2019 waren es mit 8.687 Tonnen knapp ein Prozent weniger als 2018. Und trotz des eingeschränkten Reiseverhaltens im Jahr 2020 liegt der Rückgang im Vergleich zu 2019 österreichweit bei lediglich zehn Prozent.
Gerundet 8.000 Tonnen fielen im Vorjahr österreichweit also an. Auch die Kosten für die Müllentsorgung sind entsprechend hoch – und zwar von rund zehn Millionen Euro im Jahr 2016 auf 13 Millionen 2019. Im Vorjahr war es durch die geringere Menge zwar etwas weniger (mehr als elf Millionen Euro), aber die Dimension des Müllbergs bleibt auf einem hohen Niveau. Nicht zuletzt deshalb startete die ASFINAG heuer im Sommer die Kampagne „Auffüllen statt wegwerfen“, um Müll zu vermeiden. „Saubere Rastplätze und Autobahnen gehören zu unserem Service. Daher sind Müllvermeidung und -reduktion sowie die Verwendung von Mehrwegflaschen unsere erklärten Ziele dieser Kampagne. Darüber hinaus ist achtlos aus dem Fenster geworfener Müll auch eine Frage der Verkehrssicherheit. Das ist nicht nur Umweltverschmutzung, sondern auch gefährlich für alle Verkehrsteilnehmenden“, bestätigt ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele.
Der Müllberg im Westen ist nur wenig geschrumpft
Im Westen Österreichs (Tirol und Vorarlberg) war der Müllberg 2019 etwa 1.600 Tonnen schwer. Für die Entsorgung mussten mehr als 2,4 Millionen Euro (davon allein 2 Millionen Euro für Tirol) ausgegeben werden. 2020 ist der Müllberg trotz des geringeren Verkehrsaufkommens nur um wenige Tonnen geschrumpft, die Entsorgungskosten blieben damit weiter auf diesem hohen Niveau.
Im Detail: In Tirol waren es im Vorjahr 994 Tonnen (2019: 1.332 Tonnen), in Vorarlberg 269 Tonnen (2019: 276 Tonnen). Die Kosten für die Entsorgung beliefen sich auf 1,8 Millionen Euro (davon 1,4 Millionen Euro in Tirol).
Ein besonderes Thema sind die illegalen Müllablagerungen. Von Kühlschränken über Autoreifen bis zu Bauschutt wird alles gedankenlos abgeladen. Gerade diese Entsorgungen sind für die ASFINAG besonders aufwendig und kostspielig.
Beim Rasten am Weg in die Ferien gilt: „Auffüllen statt Wegwerfen“
Plastikmüll, also meist achtlos weggeworfene Plastikflaschen werden aber ebenso zu einem immer größeren Ärgernis. In Österreich fallen jedes Jahr rund 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Laut Schätzungen des Umweltbundesamts steigt diese Zahl 2021 auf eine Million Tonnen. Nur 25 Prozent werden recycelt, der Rest wird verbrannt. Die Mehrwegquote ist seit den 90er Jahren drastisch gesunken und beträgt aktuell nur noch 19 Prozent.
Der diesjährige Urlauberverkehr bringt wieder eine starke Besucherfrequenz auf den 55 ASFINAG Rastplätzen, hohe Müllmengen inklusive. Deswegen hat die ASFINAG rechtzeitig vor dem Sommerreiseverkehr die Kampagne „Auffüllen statt Wegwerfen“ zur Müllvermeidung gestartet. Mit dieser Kampagne soll das Bewusstsein für die Nutzung von wiederbefüllbaren Flaschen für die sommerliche Reise über Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen geschärft werden.
Vor allem Plastikverpackungen und PET-Flaschen schaden der Umwelt enorm. Müllvermeidung und -reduktion sowie das Verwenden von Mehrwegflaschen ist daher das erklärte Ziel dieser Kampagne. Den Schluck aus wiederbefüllbaren Trinkflaschen ermöglichen die Trinkwasserbrunnen auf den 55 ASFINAG Rastplätzen. Durch die Verwendung von wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen können Tonnen an Plastikflaschen eingespart werden.
Foto: ASFINAG