Die im Landhaus angelobten Naturschutzbeauftragten haben in den kommenden fünf Jahren die Aufgabe, den Landesumweltanwalt in den Bezirken zu unterstützen, um die Interessen der Natur zu vertreten. Sie nehmen vor der Bezirksverwaltungsbehörde die Parteistellung für den Landesumweltanwalt wahr, indem sie beispielsweise an mündlichen Verhandlungen teilnehmen und Ortsaugenscheine durchführen. Die fünf Frauen und 13 Männer wurden mit Beschluss der Tiroler Landesregierung bestellt und von der zuständigen Naturschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe angelobt.
Fachlich kompetent die Interessen der Natur vertreten
Bevor es zu einer Ernennung kommt, durchlaufen die Naturschutzbeauftragten eine vielschichtige Ausbildung in Theorie und Praxis. Diese Einschulung umfasst in erster Linie das Tiroler Naturschutzgesetz mit der Tiroler Naturschutzverordnung, das Abfallwirtschaftsgesetz, die Protokolle der Alpenkonvention, verschiedene Raumordnungsprogramme aber auch die relevanten Bestimmungen des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes. „Ein wichtiger Teilbereich der Ausbildung ist die Vorbereitung für die Teilnahme an mündlichen Verhandlungen, insbesondere die Aufgabe der Vertretung im nicht immer friktionsfreien Verhandlungsgeschehen“, sagt Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer. „Neben dieser Ausbildung bringen aber alle eine fachliche Expertise durch ihre Ausbildungen bzw. beruflichen Tätigkeiten mit. Diese Vielschichtigkeit der Professionen repräsentiert nicht nur einen guten Querschnitt der Tiroler Bevölkerung, sondern belebt auch die Teamarbeit und bereichert den Austausch mit verschiedensten Ideen und Ansätzen. Selbstverständlich immer mit dem Ziel, unsere Mandantin ‚Natur‘ bestmöglich zu vertreten, um die gute Lebensqualität für die Bevölkerung in Tirol zu erhalten“, so Kostenzer. Den 18 ehrenamtlich Tätigen werden auch zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen, Fachexkursionen oder rechtliche Weiterbildungen während ihrer Funktionsperiode angeboten. Derzeit befinden sich zudem drei Kandidaten in Ausbildung. Ihre Angelobung soll im Sommer 2021 erfolgen.
Foto: Land Tirol/Gratl