Im heurigen ARTeVENT-Sommer blickt das Bergsteigerdorf Vent auf die Vergangenheit zurück. Eine Vergangenheit, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Vieles hat sich verändert im Laufe der Jahrhunderte, aber besonders im Laufe der letzten Jahrzehnte. Anhand von Fotos, Zeitungsauschnitten und dokumentierten Zeitzeugengesprächen zeigt die Ausstellung Menschen, die sich mit all ihrem Willen mit der Natur des Berges auseinandersetzten. Die Geschichten und Fotos zeugte von Mut und Beharrlichkeit, von einem Leben mit der Natur und deren Gefahren. Sie spannt einen Bogen von der ersten Besiedelung bis zu den Anfängen des Tourismus bis zur Etablierung Vents als Bergsteigerdorf.
Die Ausstellung „Venter Geschichtssplitter“ erinnert an Zeiten ohne Straße, ohne Strom und ohne Touristen. Sie zeigt unter anderem die ersten Errungenschaften, die Vent im 20. Jahrhundert mit dem Rest der Welt verband. Sie macht bewusst, dass das alles noch gar nicht so lange her ist. Erst mit dem Wirken von Franz Senn ab 1860 in Vent wurden Wege und Steige im weitläufigen alpinen Gelände angelegt und der örtlichen Fremdenverkehr initiiert. Er erkannte angesichts des allgegenwärtigen Mangels die Bedeutung des Tourismus als wichtige Einnahmequelle für die örtlichen Bergbauern.
Es ist eine Ausstellung, die nicht nur Information und Historisches bietet, sondern schmunzelnd Zeitzeugnis ablegt über die eine oder andere Begebenheit, über die Menschen, die in Vent lebten und über die Touristen, die dem Zauber der Berge erlegen sind. Eine Ausstellung, die durch ihr unkonventionelles, künsterlisches Konzept zum Erinnern und Begreifen einlädt. Eine Ausstellung konzipiert und zusammengestellt von Pro Vita Alpina (Florentine Prantl, Jessie Pitt, Dana Plattner und Riki Hirsch) in Kooperation mit Chronik Sölden, Archiv Peter Scheiber, Ötztal Archiv, Werner Kopp und Gedächtnisspeicher/Ötztaler Museen. Die Ausstellung ist in der Bergsteigerkapelle, dem bereits etablierter Ausstellungsort von ARTeVENT, zu sehen. Die Ausstellung ist täglich, öffentlich zugänglich.