Die aus Telfs stammende Künstlerin Patricia del Mar ist sehr vielseitig. Ihre Malerei, Grafiken, Fotografien, textilen Kunstwerke und ihre Musik seit über 30 Jahren zeugen nicht nur von Kreativität, sondern auch einer Weltoffenheit und Sensibilität. Mit Kunst, egal welcher Art, bedeutet für Patricia das Erschaffen von Bildern, die Geschichten erzählen, die zum Träumen einladen, die das Herz berühren. Sie versteht Kunstschaffende als Vermittler/-innen zwischen den Welten, der geistig- spirituellen und der Alltagswelt. Und so entstehen auch ihre Themen.
Eines ihrer Lieblingssujets ist das Frauenbild in unterschiedlichen Kulturkreisen, Altersgruppen und Situationen. Seit ihrer Kindheit, inspiriert von verwandten Vorbildern, interessiert sie sich für das Thema Frau-sein. Und auf ihren Reisen durch Europa, Indien und Lateinamerika hat sie dieses Interesse und angesammelte Wissen immer weiter entwickelt.
In der Ausstellung werden Zeichnungen von indigenen Frauen gezeigt, die Patricia auf ihren Reisen nach Lateinamerika mit ihrem Begleiter Andreas Maximilian kennen gelernt hat. Es sind auch Aquarellbilder, Pastellzeichnungen und Ölbilder zu sehen, die Frauen in unterschiedlichen Aspekten zeigen, sowie einige Textilien aus Guatemala.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Kunstgespräch und einem Konzert von Luna y Sol, die Gruppe in der Patricia del Mar als Sängerin und Songwriterin schon unzählige Auftritte und Aufnahmen realisiert hat.
Die Ausstellung ist zu Museumszeiten bei freiem Eintritt zu besuchen.
Vernissage: Mittwoch 6.3., 19 Uhr im Noaflhaus
Am Fr. 15.03., 19 Uhr findet ein Künstleringespräch statt.
Am Fr. 14.06., 19 Uhr findet das Konzert von Luna y Sol (freiwillige Spenden) statt.
Museumsöffnungszeiten:
Do. 14-17 Uhr, Fr. 17-20 Uhr und Sa. 9 – 12 Uhr
Aber nicht nur in der Galerie des Noaflhauses widmen wir uns den Frauen. Die Telfer Chronistin Lena Burgstaller hat im Appetizermuseum, das zu den Bürozeiten und den Museumsöffnungszeiten zugänglich ist, sich mit spannenden Frauenbiographien aus Telfs auseinandergesetzt:
Fraueng’schichten im Appetizer-Museum – ab 1. März
Auch wenn die Gleichberechtigung von Mann und Frau in den letzten 100 Jahren immer wieder größere und kleinere Fortschritte gemacht hat, sind wir noch lange nicht am Ziel angekommen. Der Weltfrauentag am 8. März erinnert jedes Jahr daran, wie viel noch zu tun ist. Eine Aufgabe ist es, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen. Denn nur wer wahrgenommen wird, kann auch Rechte einfordern. Zu dieser Sichtbarkeit von Frauen soll die Ausstellung beitragen.
Da die Menschheitsgeschichte meist von Männern geschrieben wurde, fehlt oft die weibliche Sicht auf die Geschehnisse der Zeit. Aber nicht nur die Sichtweise von Frauen fehlt, sondern auch der Blick auf Frauen und deren Leben ist historisch kaum vorhanden.
Diese Ausstellung wird einerseits die Veränderung der Rolle der Frau in der Geschichte allgemein zeigen und Meilensteine und Problemfelder hinsichtlich der Gleichberechtigung thematisieren. Es geht dabei um das Frauenwahlrecht genauso wie um die Pille. Andererseits werden Kurzbiografien von ausgewählten Telfer Frauen erzählt werden, die nicht unbedingt immer in der ersten Reihe standen. Trotzdem prägten diese Frauen den Ort und seine Bewohner:innen. Sei es durch ihre Vorreiterinnenrolle, durch ihre Persönlichkeit oder einfach nur, weil sie jede/r kannte. Auch wenn sie nichts Großes im Sinne der allgemeinen Geschichte geleistet haben mögen, sind es oft genau solche Frauen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten. Egal ob durch Nachbarschaftshilfe oder die Gründung eines Betriebes.
In Geschichtsbüchern oder anderen Aufzeichnungen werden sie selten genannt, weshalb die Quellenlage zum Wirken der Frauen leider sehr unzureichend ist. Dass Frauen in Aufzeichnungen seltener vorkommen liegt aber nicht unbedingt an ihren Leistungen, sondern häufig eben einfach daran, dass die Geschichte von Männern niedergeschrieben wurde.
Die gezeigten Biografien sind deshalb immer nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben einer Frau. Die vorgestellten Frauen stehen beispielhaft für all die Frauen, die ständig Wichtiges für unsere Gesellschaft vollbringen, im Kleinen wie im Großen.