Die Cine Tirol Film Commission blickt in vielfacher Hinsicht auf ein außergewöhnliches Jahr im Filmland Tirol zurück. Trotz der herausfordernden Umstände konnten zahlreiche Filmprojekte in Tirol realisiert werden, darunter die Verfilmung eines Theaterstücks von Felix Mitterer fürs Kino und die erste Netflix-Serie „shot on location Tirol“.
Für insgesamt 40 Kino- und TV-Produktionen im fiktionalen und dokumentarischen Genre, 42 Commercials, 45 Fotoshootings und 3 Musikvideos wurde Tirol 2020 zum Drehort. Die realisierten Projekte, wie zum Beispiel die Serien „Der Bergdoktor“/14. Staffel und „SOKO Kitzbühel“/20. Staffel sowie der TV-Spielfilm „Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Tirol“, Werbefilme für bekannte Marken wie Porsche und Peugeot, Fotoshootings unter anderem für Jack Wolfskin und Tatonka sowie die Musikvideos „Inner Giant“ von WIR SIND – awakening und „Kometen“ von Daniel Fink, führten zu produktionsbedingten Ausgaben von mehr als 6,4 Millionen Euro sowie zu über 730 realisierten Drehtagen in Tirol. Diese filmischen Werke werden bei ihren geplanten Ausstrahlungen, Streaming- und Kinostarts zahlreiche Menschen mit Bildern und Geschichten aus Tirol erreichen – immerhin haben bereits 2020 über 670 Millionen Zuseher, Kinobesucher und Youtube-User Filmpoduktionen „made in Tirol“ gesehen.
Im August fiel unter der Regie von Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“) die erste Klappe für „Märzengrund“ im Zillertal, zudem wurden weitere Drehorte in Praxmar, am Hintersteiner See sowie am Hafelekar hoch über Innsbruck in Szene gesetzt. Nach einem Theaterstück von Felix Mitterer und inspiriert von wahren Begebenheiten widmet sich dieser Kinospielfilm jenen Fragen, die heute brisanter denn je sind: In welcher Welt wollen wir leben? Welche Werte bedeuten uns etwas? Wer sind wir – und was brauchen wir wirklich?
Nach einem Drehbuch der Tiroler Harald Haller und Marc Brugger wurde im September die erste Tiroler ORF-Stadtkomödie „Die Lederhosenaffäre“ in Innsbruck, Thaur, Hall in Tirol, Ampass, Tulfes, Oberhofen im Inntal und Gallzein realisiert. Wie sich die Hauptdarsteller Stefan Pohl und Josefine Bloéb geschickt aus dieser Affäre ziehen, erwartet die Zuschauer 2021 im Programm von ORF1.
In „Il Pastore“ wird Tobias Moretti in seiner Rolle als Winzer Matteo von den Schatten seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. Neben Antonia Moretti, die zum ersten Mal mit ihrem Vater in Kitzbühel vor der Kamera stand, ist u.a. auch der Tiroler Harald Windisch zu sehen. Unter der Regie von Andreas Prochaska wurde dieser Zweiteiler für ServusTV und ZDF im Herbst in der Gamsstadt realisiert.
Serienfans können sich neben „Der Bergdoktor“ und „SOKO Kitzbühel“ zudem auf Glamour, Drama und Crime freuen, denn im November wurde in Kitzbühel und Umgebung die sechsteilige Netflix Original Serie „Kitz“ realisiert.
Zu einem wahren Festivalhit 2020 wurde der in der Region Serfaus-Fiss-Ladis realisierte Kinospielfilm „Madison“: die spannende Geschichte der Tiroler Autorin und Regisseurin Kim Strobl sowie die beeindruckende Tiroler Bergwelt brachten beim SCHLINGEL Kinderfilmfest in Chemnitz, beim Kinderfilmfest in Bielefeld und Münster, beim Rabazz Kinder- und Jugend Filmfest in Leipzig, beim Fünf Seen Film Festival in Gauting und Starnberg, beim Kinder- und Jugendfilmfest KIJUKO in Bremen, beim LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans in Wiesbaden, beim Deutschen Kinder Medien Festival „Goldener Spatz“ in Erfurt sowie beim International Children’s and Youth Film Festival in Oulu/Finnland und beim Black Nights Film Festival in Tallinn/Estland das Publikum zum Staunen. Der offizielle Kinostart von „Madison“ ist für das Frühjahr 2021 geplant – hier geht’s vorab zum Trailer!
Das umweltpolitische Bewusstsein sowie die Notwendigkeit und Dringlichkeit Schadstoff-Emissionen zu reduzieren, führen auch in der Filmwirtschaft zu einem langfristigen Umdenken. Es gibt bereits unterschiedlichste nachhaltige Ansätze, die auf die gesamte Filmproduktionskette einwirken können. So kann der CO2-Fußabdruck bereits durch ein effizientes Abfallmanagement, die Verwendung von recycelbaren Materialien beim Bühnenbau oder den Einkauf von regionalen Lebensmitteln für das Filmcatering reduziert werden. Green Filming ist somit eindeutig mehr als ein Trend und begleitet Cine Tirol bereits mehrere Jahre. Um das Bewusstsein für nachhaltiges Filmschaffen auch in Tirol zu stärken, ist Cine Tirol seit 2020 Mitglied der von der Lower Austrian Film Commission gegründeten Arbeitsgemeinschaft „Green Filming Austria“. Durch diese interregionale Zusammenarbeit sollen Synergien bestmöglich und zielgerichtet genutzt werden. Zudem soll die eigens geschaffene Website Green Filming Tirol soll Filmschaffenden die bestmöglichen Informationen bieten, um ihre Filmprojekte unter nachhaltigen Aspekten in Tirol realisieren zu können.
„Wir sind sehr dankbar, dass wir unsere Jahresziele trotz der viralen Umstände, Herausforderungen und Einschränkung annähernd erreichen konnten – wir haben kein einziges Filmprojekt verloren, einige wurden in die zweite Jahreshälfte verschoben, aber letztlich wurden alle geplanten Projekte realisiert. Dies ist vor allem der Disziplin der Filmschaffenden selbst geschuldet, die das gemeinsam erarbeitete Sicherheitskonzept am Set sehr konsequent befolgt und umgesetzt haben. Wir freuen uns sehr, dass neben den langlaufenden TV-Serien ‚Der Bergdoktor‘ und ‚SOKO Kitzbühel‘ mit ‚Kitz‘ erstmals eine Netflix-Serie in Tirol realisiert werden konnte. Die ORF-Stadtkomödie ‚Die Lederhosenaffäre‘ des Tiroler Autorenduos Harald Haller und Marc Brugger verspricht sehr unterhaltsam zu werden. Und wir freuen uns ganz besonders, dass das Theaterstück ‚Märzengrund‘ von Felix Mitterer teilweise an den Originalschauplätzen verfilmt wurde, weil uns diese wahre Geschichte speziell in unserer Zeit eine wichtige Botschaft vermittelt.“, blickt Johannes Köck als Leiter der Cine Tirol zufrieden auf das vergangene Jahr im Filmland Tirol zurück.
Daten und Fakten zum Filmland Tirol 2020:
- 40 Kino-, TV- und Streaming-Produktionen, darunter Spiel- und Dokumentarfilme sowie Serien, Shows und Reportagen
- 42 Commercials und Werbefilme
- 45 Fotoshootings
- 3 Musikvideos
- 731 Drehtage
- 6,4 Mio. Euro produktionsbedingte Ausgaben in Tirol
- 670 Mio. Kinobesucher, TV-Zuseher und YouTube-User
Bild: Nach einem Theaterstück von Felix Mitterer und inspiriert von wahren Begebenheiten widmet sich der Kinospielfilm „Märzengrund“ jenen Fragen, die heute brisanter denn je sind: In welcher Welt wollen wir leben? Welche Werte bedeuten uns etwas? Wer sind wir – und was brauchen wir wirklich?
Foto: Metafilm/Paul Sprinz