Schlaganfall ist Notfall

Am Dienstag, 29. Oktober 2024, ist Welt-Schlaganfalltag. Jeden Tag erleiden durchschnittlich drei bis vier Personen einen Schlaganfall in Tirol. Je schneller die Symptomatik erkannt und professionell behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Heilung. Mit dem „Schlaganfallpfad Tirol“ ist Tirol Vorreiter bei der Versorgung von SchlaganfallpatientInnen. Seit 15 Jahren legt der Tiroler Schlaganfallpfad die Diagnose- und Behandlungsabläufe vom Akutereignis, im Krankenhaus bis hin zur ambulanten Nachsorge landesweit fest. Das Ergebnis zeigt: Durch die Optimierung dieser Abläufe wurden die Rehabilitationschancen der PatientInnen mit Schlaganfall deutlich verbessert. „Seit der Einführung des Schlaganfallpfads in Tirol konnten über 20.000 Personen erfolgreich behandelt werden. Rund 50 Prozent der Patientinnen und Patienten werden wieder vollkommen gesund. Diese hohe Erfolgsquote zeigt, dass Tirol ein Vorreiter in der Schlaganfallversorgung ist, und beweist, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem in solchen Situationen ist. Erst möglich machen dies die intensive Zusammenarbeit aller Systempartner und das insgesamt gute Behandlungsnetzwerk in Tirol. Allen Beteiligten gilt mein großer Dank.“, freut sich Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele über das Erfolgsmodell des „Schlaganfallpfads Tirol“.

Spezialisierte Schlaganfallversorgung

SchlaganfallpatientInnen sind in Tirol gut aufgehoben: Im stationären Bereich stehen drei „Stroke Units“, spezialisierte Abteilungen für Schlaganfälle, und drei neurologische Abteilungen in Innsbruck, Kufstein und Lienz sowie die internistischen Abteilungen der Akutkrankenhäuser Reutte, Zams, Schwaz, St. Johann und Hall zur Verfügung. Außerdem gibt es noch eine Akutnachbehandlung in einer Sonderkrankenanstalt (Hochzirl) und zwei Akutnachbehandlungseinheiten in den Bezirkskrankenhäusern Kufstein und Lienz sowie das Rehabilitationszentrum Münster. Die ambulante Nachsorge ist beim Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) angesiedelt.

Gesundheitsdirektorin Theresa Geley betont: „Damit auch weiterhin eine bestmögliche Behandlung angeboten werden kann, werden alle Prozesse in der Versorgungskette, vom Rettungswesen über die Akutversorgung und Therapie im Krankenhaus bis zur stationären und ambulanten Rehabilitation, laufend evaluiert und weiterentwickelt. Bei Anzeichen auf einen Schlaganfall kommt es vor allem auf eine rasche Erstversorgung an. Je schneller die Symptomatik erkannt wird, desto eher besteht die Chance auf vollständige Heilung. Auch wenn akute Symptome oftmals nach kurzer Zeit wieder verschwinden können, ist es wichtig, den Notruf 144 zu wählen. Die Gefahr eines weiteren, schwerwiegenderen Schlaganfalls innerhalb der nächsten Stunden oder Tage ist in solchen Fällen erhöht.“

Umfassende Betreuung: vom Akutereignis bis zur Rehabilitation

Die Versorgungskette des PatientInnenpfads ist wie folgt strukturiert:

  • Nach dem Absetzen des Notrufes, kümmern sich die MitarbeiterInnen der Leitstelle Tirol und die Rettungskräfte um eine richtige Erstversorgung.
  • Nachdem die PatientInnen in eine Krankenanstalt transportiert wurden, finden erste neurologische Untersuchungen statt. Drei sogenannte „Stroke Units“ in Innsbruck, Kufstein und Lienz, sorgen in Abstimmung mit allen Tiroler Krankenhäusern für eine rasche und optimale Versorgung der Betroffenen.
  • Anschließend führt der Behandlungspfad entweder über eine Akutnachbehandlungseinheit oder eine Reha-Einrichtung zur ambulanten Therapie bzw. können die PatientInnen direkt in die ambulante Behandlung des Schlaganfallpfades entlassen werden. Dieser ambulante Teil des Pfades arbeitet eng mit HausärztInnen, mobilen Diensten und niedergelassenen TherapeutInnen zusammen.

Bild: Tim Dennert