Land Tirol schießt gegen AGES zurück

Zwischen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und dem Land Tirol geht’s inzwischen hoch her. Gestern musste die AGES zurückrudern, nachdem kommuniziert worden war, dass schon am 5. Februar ein erster Coronafall in Ischgl vorgelegen sei. Gesundheitsminister Rudolf Anschaber sprach am Donnerstagabend von einem Datenübermittlungsfehler. Nun stellt die AGES aber in den Raum, dass die erste Coronaerkrankung in Ischgl auf den 8. Februar zurückzuführen sei. Für das Land Tirol absolut nicht nachvollziehbar.

Nachfolgend die Stellungnahme des Landes:
Das Land Tirol stellt klar, dass die AGES in ihrer Erklärung zum ersten Coronafall in Ischgl heute wiederholt Daten kommuniziert hat, die für das Land Tirol nicht nachvollziehbar sind:

Bereits einmal musste die AGES heute Nachmittag Behauptungen zurücknehmen, wonach bei einer Person in Ischgl am 5. Februar die ersten Coronasymptome aufgetreten sind. Später wurde von der AGES in den Raum gestellt, dass die erste Coronaerkrankung in Ischgl auf den 8. Februar zurückgeführt werden kann. Auch diese Information ist nachweislich unsachlich. Die vorliegenden Erfassungsblätter der zuständigen lokalen Gesundheitsbehörden belegen dies. Die besagte Person, eine österreichische Kellnerin, hat im Rahmen der durchgeführten Erhebungen am 7. März angegeben, über „circa einen Monat Erkältungssymptome mit Druck auf der Brust“ gehabt zu haben. Am 9. März lag für diese Person das positive Ergebnis für eine Coronaerkrankung vor. Die Schlussfolgerung der AGES, dass die Person bereits seit dem 8. Februar – also seit 30 Tagen – an Corona erkrankt war, ist aus Sicht des Landes Tirol spekulativ. Aus medizinischer Sicht kann fachlich und wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, auf welchen Zeitpunkt die Coronaerkrankung zurückgeht. Um bei dieser Person eine mögliche länger zurückliegende Infektion mit Corona zu überprüfen, wurde im Auftrag des Amtsarztes über den ansässigen Arzt eine Blutprobe für eine Antikörperbestimmung durch die Virologie in Wien in Auftrag gegeben. Dazu liegt der Bezirksverwaltungsbehörde kein Ergebnis vor. Von wochenlangen Erkältungssymptomen unhinterfragt auf eine Coronainfektion seit dem 8. Februar zu schließen, ist für das Land Tirol daher reine Mutmaßung.