Derzeit ist wie jeden Herbst eine starke Zunahme der akut respiratorischen Infekte, sprich Atemwegserkrankungen, in Tirol zu verzeichnen. Sie umfassen vor allem die für die Jahreszeit typischen Adeno- und Rhinoviren. Aktuell zeigt auch das Abwassermonitoring Tirol eine verstärkte Zunahme an fiktiven Covid-19 Ausscheidern – erwartungsgemäß nehmen daher auch die Corona-Erkrankungen wieder deutlich zu. Der Beginn der jährlichen Grippewelle wird normalerweise Ende Dezember oder im Jänner erwartet. Um sich auf die kalte Jahreszeit bereits jetzt bestmöglich vorzubereiten gilt es, den Impfschutz vor respiratorischen Infektionskrankheiten wie Influenza, Corona, RSV und Pneumokokken frühzeitig aufzufrischen. „Idealerweise sollte die Impfung bereits im Oktober oder November durchgeführt werden, da es mehrere Wochen dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Aus diesem Grund ist eine Corona-Impfung derzeit besonders empfehlenswert, gegen Influenza kann auch noch im November geimpft werden“, richtet Gesundheitsdirektorin Theresa Geley einen Appell an die Bevölkerung, dieses Angebot jetzt wahrzunehmen.
Frühzeitige Impfung empfohlen
Eine hohe Impfquote ist entscheidend, um die Verbreitung von Influenza, Corona und RSV so weit wie möglich einzudämmen, das Risiko von Komplikationen bei Risikogruppen zu verringern und die Belastung der Krankenhäuser zu reduzieren. „Die Impfungen gegen Influenza, Covid-19 und RSV werden besonders gefährdeten Personengruppen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, wie Menschen ab 60 Jahren, stark übergewichtige Personen, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen, chronisch Kranke sowie Schwangere und Gesundheitspersonal. Bei Influenza vor allem auch Säuglingen ab sechs Monaten und Kleinkindern“, erklärt die Gesundheitsdirektorin. „Darüber hinaus bleiben die üblichen Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Desinfektion, Husten und Niesen in die Armbeuge, regelmäßiges Lüften sowie das Einhalten von Abstand und das Tragen einer Maske bei Krankheit weiterhin wichtig – insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Besuch von Arztpraxen, Krankenhäusern und vulnerablen Personen. Prinzipiell gilt, wenn man sich krank fühlt, sollte man zuhause bleiben und sich jedenfalls vorab bei der Hausärztin oder dem Hausarzt telefonisch melden und auf die Viruserkrankung aufmerksam machen.“
Aktuelle Empfehlungen für Influenza, Corona und RSV
Die Corona-Impfung ist kostenlos als einmalige Auffrischungsimpfung unabhängig von der Zahl der vorangegangenen Impfungen oder Infektionen frühestens vier Monate nach einer Infektion oder Corona-Impfung mit einem an die aktuellen Varianten angepassten Impfstoff (derzeit Corminaty von BioNTech/Pfizer verfügbar) ab 6 Monaten vonseiten des Nationalen Impfgremiums (NIG) möglich. Diese ist primär bei niedergelassenen Ärztinnen oder über weitere Impfstandorte in den Bezirken, sofern der eigene Hausarzt/die eigene Hausärztin nicht impft, kostenlos erhältlich. Im Rahmen des Österreichweiten Influenzaimpfprogramms (ÖIP) der Sozialversicherungsträger, des Bundes und der Länder können sich in Österreich lebende Menschen bei niedergelassenen ÄrztInnen aktuell – solange der Vorrat reicht – kostenlos gegen Influenza impfen lassen.
Personen über 60 Jahren sowie Schwangere sollten sich zudem frühzeitig über eine RSV-Impfung informieren. Diese ist über die niedergelassenen ÄrztInnen kostenpflichtig erhältlich. Für Kinder gibt es spezielle Impfempfehlungen – weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt. Ebenso ist die Pneumokokken-Impfung gesunden Personen ab 60 Jahren empfohlen, und bei erhöhtem Nikotin- bzw. Alkoholkonsum bereits ab dem vollendeten 50. Lebensjahr.
Bild: Mathurin NAPOLY / matnapo