Die Wiedereinführung der Testpflicht für die Ausreise aus Tirol und den damit verbundenen Aufträgen durch das Land Tirol und die Gesundheitsbehörden führen zu einer Aufstockung der eingesetzten Soldaten in Tirol. „Die Reduzierung der Einsatzkräfte war schon angelaufen. Doch nun holen wir frische Kräfte aus ganz Österreich ins Land und setzen die Aufträge mit 650 Soldaten um. Durch unseren Einsatz hoffen wir, dass wir die Voraussetzungen für eine rasche Rückkehr in ein normales Leben schaffen können“, berichtet der stellvertretenden Militärkommandant von Tirol, Oberst Gerhard Pfeifer. Das Österreichische Bundesheer hat momentan rund 4.000 Soldaten im Einsatz. Davon sind über 2.000 Soldaten in Einsätzen im Zusammenhang mit Corona eingeteilt.
Die Soldaten kontrollieren an den Hauptübergängen nach Deutschland und Italien gemeinsam mit der Polizei rund um die Uhr. An kleineren Grenzübergängen kontrollieren Soldaten nur temporär und ohne Polizei. „Wir kontrollieren an allen 21 Grenzübertritts-Stellen wieder freundlich, genau und rasch. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden wir auch die aktuellen Mutationen schnell in den Griff bekommen“, schildert Oberst Pfeifer. Auch bei der Ausreise nach Salzburg oder Vorarlberg werden Reisende wieder auf Soldaten treffen. Hier werden erneut Militärpolizisten die Kontrollen durchführen. An insgesamt acht Übergangsstellen ist das Bundesheer täglich vierzehn Stunden im Einsatz. Die fallweisen Kontrollen in Schwaz führt das Militär gemeinsam mit der Polizei weiter durch.
Zugreisende könnten etwa an den Bahnhöfen Innsbruck und Kufstein von Soldaten nach einem negativen Corona-Test gefragt werden. Um die gesteigerte Nachfrage nach Testergebnissen bewältigen zu können führen Sanitäter des Bundesheeres Tests neben den drei Standorten im Bezirk Schwaz zusätzlich Tests an vier Standorten nahe der Tiroler Grenze zu den Nachbarbundesländern durch. Am Pass Strub, in Hochfilzen, im Schwimmbad Pettneu oder am Pass Thurn testen die Soldaten ohne Voranmeldung. An den drei Standorten in Schwaz wurden seit dem 11. März bereits 37.000 Tests von Bediensteten des Sanitätszentrums West durchgeführt.
„Wir setzen die Vorgaben der Gesundheitsbehörde um und arbeiten genau damit die Menschen in Tirol sich weiter frei bewegen können und das Virus mit seinen Mutationen gleichzeitig eingedämmt werden kann“, stellt Oberst Pfeifer fest. Der freundliche Umgang mit den von den Maßnahmen betroffenen Personen ist dem Militärkommando dabei besonders wichtig. Die Einsatzsoldaten sind entweder mit der Pistole oder der Standardwaffe des Österreichischen Bundesheeres, dem Sturmgewehr, bewaffnet. „Angst muss niemand vor uns haben“, beruhigt der stellvertretende Militärkommandant. „Wir sind hier um zu helfen und der Bevölkerung in einer schweren Zeit zur Seite zu stehen“, klärt Oberst Pfeifer auf.
Foto: Vizeleutnant Martin Hörl