Gestern vor einem Jahr fanden die ersten Covid-Impfungen in Tirol statt, nämlich am 27. Dezember 2020 im Altersheim Mieming. Heute, ein Jahr später, wurden in Tirol bereits mehr als 1.373.200 Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht und 40,8 Prozent der Gesamtbevölkerung haben bereits eine dritte Impfung erhalten.
Platter resümiert: „Wir haben es selbst in der Hand“
Zu Beginn des Jahres waren Corona-Impfstoffe noch begrenzt verfügbar, weshalb nach Risiko und Alter abgestuft mit den Corona-Impfungen begonnen wurde. Nach den BewohnerInnen von Altenwohn- und Pflegeheimen, den MitarbeiterInnen von Rettungsdiensten und Gesundheitspersonal startete noch im Jänner eine breit angelegte Impfaktion für Personen über 80 Jahre in den Tiroler Gemeinden. Ab 1. Februar 2020 war die Vormerkung auf der Plattform www.tirolimpft.at für alle impfbereiten Personen ab dem jeweils zugelassenen Alter möglich. Mit Auftreten der Beta-Mutation konnte im Bezirk Schwaz im März ein gesondertes Impfangebot mit zweimal 50.000 zusätzlichen Impfdosen von BioNTech/Pfizer geschaffen werden, bei dem die BürgerInnen die Möglichkeit zur Impfung hatten. Ab Mitte März war die Impfung in ganz Tirol für Personen über 65 Jahren und Risikogruppen möglich, danach wurde laufend nach Altersgruppen abgestuft weitergeimpft bis schließlich Mitte des Jahres jede Person über 16 Jahre die Möglichkeit zur Corona-Impfung hatte.
„Wenn ich an den Anfang des Jahres zurückdenke, als wir noch priorisieren mussten, wer am dringendsten gegen das Virus geschützt werden muss, dann bin ich sehr dankbar, dass die Tirolerinnen und Tiroler zusammengehalten haben und Verständnis für diese Zuteilung hatten. Nun haben wir ausreichend Impfstoff zur Verfügung und täglich zahlreiche Impfmöglichkeiten in ganz Tirol – ich appelliere auch weiterhin an alle, von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Nach wie vor ist die Impfung das beste Mittel, um uns gegenseitig zu schützen. Die Impfung wirkt nachweislich in einem hohen Maß gegen schwere Krankheitsverläufe. Die rasche Entwicklung der Corona-Impfstoffe ist wohl eine der größten Leistungen der Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten und zeigt uns: Wir haben es selbst in der Hand“, betont LH Günther Platter.
Wohnortnahe Impfangebote in ganz Tirol
Von Beginn an setzte man in Tirol auf ein breites Impfangebot bei niedergelassenen ÄrztInnen, in Impfzentren und im Rahmen von zahlreichen dezentralen Angeboten in den Gemeinden, mit dem Impfbus des Landes und einer mobilen Impfstation in Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariterbund. Alleine im niedergelassenen Bereich beteiligten sich hunderte ÄrztInnen an der Verabreichung von Corona-Impfungen – fast 400.000 Impfdosen wurden an Arztpraxen ausgeliefert und dort verimpft. Bei den Impfbussen des Landes sowie der mobilen Impfstation des Arbeiter-Samariterbundes wurden rund 7.500 Impfungen verabreicht. Zudem hat die Wirtschaftskammer Tirol beim betrieblichen Impfen und mit einem Impfbus unterstützt. „Wir sind noch nicht am Ziel und werden auch weiterhin sicherstellen, dass jede und jeder die Möglichkeit zur Impfung hat“, so LH Platter, der sich gemeinsam mit Gesundheitslandesrätin Annette Leja bei allen Beteiligten bedankt: „Von der Ordinationsassistenz in der Arztpraxis über die Gemeindeangestellten bis hin zum Gesundheits- und Administrationspersonal in den Impfstellen – tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten seit einem Jahr einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie.“
Impfung senkt Risiko eines schweren Verlaufs
Berechnungen der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zufolge wurden durch die Impfung im heurigen Jahr österreichweit über rund 20.000 Krankenhausaufenthalte, über 6.200 Aufenthalte in Intensivstationen und mehr als 6.100 Todesfälle vermieden. In diesem Zusammenhang appellieren LH Platter und LRin Leja, sich mit der Covid-Impfung gegen das Virus zu schützen: „Die Corona-Impfung ist äußerst wirksam, schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf und kann vor allem eines: Leben retten. Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto besser geschützt sind wir alle und desto weniger belastet ist unser Gesundheitssystem.“
Für das gesamte Jahr 2021 zeigen Berechnungen auf Tirol bezogen, dass statistisch gesehen eine von 20 positiv getesteten Personen im Krankenhaus und eine von 100 positiv getesteten Personen auf der Intensivstation behandelt werden musste. Zieht man nur das zweite Halbjahr 2021 heran, als die Impfquote innerhalb der Tiroler Bevölkerung bereits deutlich gestiegen war, zeigte sich Folgendes: Nur mehr eine von 30 positiv getesteten Personen musste im Krankenhaus behandelt sowie eine von 200 Personen auf der Intensivstation betreut werden. „Anhand dieser Berechnungen zeigt sich einmal mehr, dass mit Zunahme der Impfung das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes aufgrund von Covid merklich gesunken ist“, so Gesundheitslandesrätin Leja und fügt hinzu: „Weiterhin gilt: Gehen Sie impfen und holen Sie sich auch Ihre dritte Impfung so rasch wie möglich. Schützen wir uns und unsere Mitmenschen.“
Zahlen, Daten, Fakten zur Corona-Impfung in Tirol
Knapp 1,4 Mio. Impfdosen wurden an unterschiedliche Bedarfsträger (Impfzentren, niedergelassene ÄrztInnen, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, etc.) ausgeliefert, davon knapp 400.000 an die niedergelassene Ärzteschaft
7.500 Impfungen allein bei mobilen Impfbus-Angeboten (Impf-Bus des Landes, mobile Impfstation des Arbeiter-Samariterbundes und Impf-Van des Landes Tirol) durchgeführt
Bei Personen über 50 Jahren liegt die Durchimpfungsrate bei 84,5 Prozent
Höchste Durchimpfungsrate nach Bezirk: Innsbruck-Land mit 71,5 Prozent
Niedrigste Durchimpfungsrate nach Bezirk: Lienz mit 63,9 Prozent
Titelbild: MG Telfs / Pichler