„Zebedäus“, „Zora“ oder „Emil“ – woher bekommt das Wetter seinen Namen?

Nach Hoch Detlef hält Hoch Emil Einzug und sorgt zwar auch für hohe Temperaturen in unseren Breiten. Das nächste Hoch wird Frederik heißen. Woher OBERLAND DABEI da weiß? Kein geringerer als der deutsche Liedermacher Reinhard Mey hat für das nächste Hoch die sogenannte Wetterpatenschaft übernommen.

Wetterpatenschaft

Die Namentaufe von Druckgebilden hat schon eine lange Geschichte. Seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie der FU Berlin Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen. Diese Namen werden von Wetterdiensten und Medien übernommen und veröffentlicht, so erscheinen sie auf den Wetterkarten zahlreicher Zeitungen und werden in Radio- und Fernsehwetterberichten genannt. Die Wetter- und Klimabeobachtung an der Station 10381 (Berlin-Dahlem) der Freien Universität Berlin konnte Anfang des Jahres 2002 aus finanziellen Gründen nicht mehr 24 Stunden am Tag aufrecht erhalten werden Im November 2002 wurde schließlich die Aktion Wetterpate ins Leben gerufen. „Durch den Verkauf der Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete unter www.wetterpate.de könne die studentische Wetterbeobachtung an der Station Berlin-Dahlem fortgesetzt werden,“ so die Überlegung.

Für Euro 299 ist man im Hoch

Tiefs sind meteorologisch zwar interessanter, halten sich aber nicht solange wie Hochs. Tiefdruckgebiete gibt es daher schon um Euro 199. „Die Preise für die Patenschaften von Hochs und Tiefs sind unterschiedlich, da Hochdruckgebiete eine deutlich längere Lebensdauer haben und daher länger auf den Wetterkarten verbleiben. Im Jahr werden durchschnittlich 50 bis 60 Hochs und ca. 150 Tiefs getauft,“ so die Begründung. „Wer einen Wetter-Interessierten beschenken will, sollte ein Tief wählen,“ empfehlen die Meteorologen. Sie wären einfach interessanter und Schäden infolge von Unwettern gebe es nur bei einem relativ kleinen Prozentsatz. Begonnen wird am Anfang eines jeden Jahres immer mit dem Buchstaben „A“. In alphabetischer Reihenfolge werden dann jeweils die Namen der Hochs und Tiefs veröffentlicht. Sobald der Buchstabe Z vergeben wurde, wird wieder mit dem A fortgefahren.  Buchstaben für Hochs oder Tiefs, die keine Paten finden, werden bei Ebay versteigert. Ursprünglich waren alle Tiefs grundsätzlich mit einem weiblichen Vornamen versehen, während die Hochs immer einen männlichen Vornamen hatten. 1998 hat man diese Praxis geändert, da Diskriminierungsvorwürde laut wurden. In geraden Jahren tragen die Hochdruckgebiete männliche und die Tiefdruckgebiete weibliche Namen. In ungeraden Jahren ist es genau umgekehrt. Mit einer Wetterpatenschaft kann man zwar das Wetter nicht beeinflussen, aber man ist in aller Munde. Die Vergabe für die Hoch und Tiefs 2021 findet im September statt.

Titelbild: Regenbogen über Oetzer Au Foto: Oberland Dabei/Hirsch