„Das Land Tirol hat schon sehr früh verstanden, wie groß die Herausforderung für die pflegenden Angehörigen aber auch für die Sprengel ist und wir wissen, welch hervorragende Arbeit sie leisten“, betont LRin Annette Leja anlässlich der Präsentation der neuen Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung im Bezirk Imst. „Wir nehmen das sehr ernst und werden die Pflege noch besser unterstützen. Deshalb haben wir mit der Errichtung der Koordinationsstelle Care Management Tirol einen so klaren Schritt gesetzt und dieses Angebot auch bereits im Strukturplan Pflege verankert.“
Auch Landtagsabgeordnerter Bgm. Stefan Weirather freut sich über die Unterstützung: „Wir sind hier im Bezirk Imst hervorragend aufgestellt, was die Pflegelandschaft betrifft. Die Koordinationsstelle ist aber für uns alle eine willkommene Ergänzung. Sie sichert eine noch stärkere Vernetzung von Pflege- und Betreuungsangeboten sowie die Beratung von Betroffenen und pflegenden Angehörigen“, und weiter: „Durch die Koordinationsstelle sollen eine gute Praxis sowie einheitliche Standards in ganz Tirol etabliert werden. Eine noch stärkere Vernetzung aller am Pflegeprozess beteiligten stellt eine optimale Betreuung für die Menschen im Bezirk Imst sicher.“
Andreas Huber, Vorstand Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol ergänzt: „Durch diese Servicestelle für Pflege und Betreuung wird Information und Beratung im Rahmen einer koordinierten Netzwerkarbeit angeboten, um den Pflegenden und Pflegebedürftigen passende Lösungen für ihre Anliegen zu bieten und über Unterstützungsmöglichkeiten informieren zu können.“
Tirolweites Care Management bis 2022
„Pflege ist ein großes Zukunftsthema, das uns noch lange beschäftigen wird. Alt werden in Würde ist in Tirol kein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Hier agiert das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol als eine besonders wichtige Drehscheibe. In kurzer Zeit wurden hier bereits mehrere zentrale Themen fürs Land umgesetzt“, weiß LRin Leja.„Ambulant vor stationär lautet unser Credo. Damit reiht sich die Koordinationsstelle Care Management Tirol nahtlos in eine Reihe von Versorgungsprogrammen ein, die eine wohnortnahe, patientenbasierte, ambulante Versorgung gewährleisten“, betont Huber den Hintergrund dieses Programms.
„Mit Unterstützung von Land Tirol und den Tiroler Gemeinden wird das Care Management tirolweit ausgerollt, um allen Menschen in unserem Land, unabhängig ihres Wohnortes, dieselbe Versorgung zukommen lassen zu können“, fixiert Huber den Zeitplan.
„Die Herausforderungen werden gerade im Bereich der chronischen Erkrankungen mehr werden. Darauf reagieren wir mit neuen, innovativen Pflegemodellen“, betont Leja, und weiter: „Die Koordinationsstelle Care Management Tirol wird sich hier zu einem Dreh- und Angelpunkt in den Bezirken entwickeln.“
Programm kommt Menschen im Bezirk zu Gute
„Der Start des Versorgungsprogramms Care Management Tirol hat große Bedeutung für den Bezirk Imst und die Regionen“, freut sich BH Eva Loidhold über die neuen Care Managerinnen in ihrem Bezirk: „Eine optimale Vernetzung der bereits bestehenden guten Angebote ist ein wichtiger Schritt, um die Pflegeversorgung im Hinblick auf die Entwicklung der Alterspyramide und der damit einhergehenden Herausforderungen für das Gesundheits- und Pflegesystem zukunftsfit zu machen. Eine verstärkte Unterstützung für pflegende Angehörige und Betroffene sowie für Pflegedienstleister stärkt das gesamte Netzwerk, was schlussendlich den Menschen im Bezirk Imst zu Gute kommt“, so die Bezirkshauptfrau.
Pflege zukunftsfit machen
„Bereits jetzt schon gibt es tirolweit ein breites Netzwerk an Pflegeeinrichtungen, die sich engagiert um pflegebedürftige Menschen kümmern. Die Koordinationsstelle Care Management Tirol will diese Einrichtungen stärker vernetzen und koordinieren sowie sie in ihrer Arbeit unterstützen, beraten und informieren“, erklärt Gabi Schiessling, Koordinatorin Care Management Tirol, das Ziel des Projekts. „Das ist ein sehr wichtiger Schritt, einerseits um die Qualität der Pflege weiterhin gewährleisten zu können, andererseits aber vor allem auch, um sie zukunftsfit zu machen.“
Pflegende Angehörige erhalten zusätzlich kostenlose Erstinformation über Pflegeinrichtungen, Pflegeorganisation sowie rechtliche Grundlagen rund um die Pflege zu Hause. „Mit Maria Kerer und Alexandra Struc konnten wir ausgewiesene Expertinnen für diese sehr komplexe und vielfältige Aufgabe gewinnen“, stellt Schiessling die neuen regionalen Care Managerinnen vor, und weiter: „Seit Jänner 2021 gibt es die Koordinationsstelle Pflege und Betreuung in Imst. Unsere Care Managerinnen stehen somit im gesamten Bezirk Imst zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen aber auch des gesamten Pflegesystems zur Verfügung. In dieser Aufbauphase der vergangen Monate konnten unsers zwei Koordinatorinnen bereits rund 300 Einzelberatungen, Gespräche und Telefonate abwickeln und so bereits vielen Menschen im Bezirk Imst helfen.“
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass es im Bezirk Imst eine hervorragende Pflege- und Betreuungslandschaft gibt“, betont Alexandra Struc, neue Koordinatorin im Bezirk Imst. „Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir in Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen sehr viel Gutes weiterbringen können“, und Maria Kerer ergänzt: „Wir wollen niemanden ersetzen, sondern sehen uns als Zusatzangebot, um eine noch bessere Vernetzung und Weiterentwicklung der Pflege erreichen zu können.“
Wissenschaftliche Begleitung
Die Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung ist eine Initiative des Landes Tirol. Mit der Implementierung und Organisation wurde das Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol beauftragt. Dr. Eva Schulc, vom Institut für Pflegewissenschaft an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL, übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des regionalen CareManagement-Modells in allen Tiroler Bezirken. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Ergebnisse und Begleitung ist geplant, bis ins Jahr 2022 in allen Tiroler Bezirken eine CareManagement-Stelle einzurichten.
Bild: v.l. Alexandra Struc (Koordinatorin für Pflege und Betreuung Imst), Maria Kerer (Koordinatorin für Pflege und Betreuung Imst), Gabi Schiessling (Koordinatorin CareManagement Tirol), LRin Annette Leja, LAbg. Bgm. Stefan Weirather, BH Eva Loidhold, Andreas Huber (Vorstand Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol) und Eva Schulc (UMIT, wissenschaftliche Begleitung).
LIV/Seeberger, Foto: Manuela Seeberger