Laut einer ÖAMTC-Umfrage planen 71 Prozent der befragten Österreicher:innen auch heuer wieder einen Weihnachtsbaum im eigenen Haushalt aufzustellen. Klar favorisiert wird die Tanne mit 62 Prozent, 19 Prozent entscheiden sich für einen künstlichen und damit wiederverwendbaren Baum. Nur auf Platz 3: die Fichte (10 Prozent). Bereits sechs Prozent bevorzugen einen Lebend-Weihnachtsbaum im Topf.
Der Transport des Weihnachtsbaums erfolgt bei 82 Prozent der Fälle mit dem Auto. 12 Prozent transportieren ihren Weihnachtsbaum zu Fuß nach Hause. Rund zwei Prozent der Befragten nutzen öffentliche Verkehrsmittel und drei Prozent regeln das anders, beispielsweise über eine Zustellung. Auf die Frage, ob es beim Transport bereits Probleme gegeben hat, verneinten 82 Prozent der Personen. Allerdings gaben sieben Prozent an, Transport-Schwierigkeiten gehabt zu haben: Das Problem lag meist im Verhältnis von Baum- zu Autogröße, sprich der Baum war zu groß oder das Auto zu klein. Weiters wird Verschmutzung im Auto als Störfaktor beim Transport angegeben. Vielen war der Baum schlicht zu schwer zum Tragen. „Für alle, die ihren Weihnachtsbaum mit dem Auto nach Hause bringen, lohnt sich jedenfalls die richtige Ladungssicherung“, empfiehlt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.
Tipps für sicheren Heimtransport – Strafen bis 5.000 Euro möglich
Die Juristin des Mobilitätsclubs macht darauf aufmerksam: „Wie jedes Ladegut im bzw. am Fahrzeug muss auch ein Weihnachtsbaum vorschriftsmäßig gesichert werden. Andernfalls drohen Strafen von bis zu 5.000 Euro. Werden andere Verkehrsteilnehmer:innen gefährdet, weil beispielsweise ein schlecht gesicherter Baum auf die Straße fällt, ist sogar eine Vormerkung im Führerscheinregister möglich.“
Tipps für den sicheren Transport eines Weihnachtsbaums:
- Am Autodach: Beim Transport am Dach sollte der Baum im Netz bleiben und mit der Baumspitze nach hinten zeigend von breiten, widerstandsfähigen Textilspanngurten mit Metallverschluss vorn und hinten am Gepäckträger montiert werden – nicht geeignet sind Gummispanner. „Ragt die Ladung mehr als einen Meter über die Fahrzeuglänge hinaus, muss sie mit einer entsprechenden Tafel gekennzeichnet werden“, weiß Pronebner. Bei Dunkelheit oder Dämmerung sind zusätzliche Beleuchtung und Reflektoren notwendig, damit die Ladung gut erkennbar ist. „Die Breite des Fahrzeugs darf vom Baum um 20 cm je Seite überragt werden, die Rückspiegel nicht eingerechnet“, sagt die Expertin des Mobilitätsclubs.
- Im Auto: Beim Transport im Fahrzeuginneren sollte der Baum gut verzurrt und möglichst quer zur Fahrtrichtung gelagert werden. „Wichtig ist, dass Lenkende trotzdem gut sehen können – die freie Sicht nach vorne und zur Seite bzw. in den Rückspiegel muss möglich sein“, warnt die Juristin. „Ist das Heckfenster verdeckt, muss zumindest die Sicht durch die beiden Seitenspiegel gut möglich sein.“ Handbremse, Schalthebel und Bedienelemente müssen problemlos bedienbar sein. Bleibt während des Transports die Heckklappe geöffnet, ist darauf zu achten, dass Kennzeichen, Rückleuchten und Blinker nicht verdeckt werden. Auf jeden Fall sollte die Heckklappe nach unten gespannt werden, am besten auch mit Textilspanngurten. Das Kennzeichen muss lesbar bleiben.
- Mit dem Lastenfahrrad: Auch für den beliebter werdenden Transport per Lastenrad gilt: Sicherheit geht vor. „Wichtig ist es, dass der Baum nicht die Sicht des Radlers stört und sich nicht selbstständig macht. Daher auf jeden Fall den Weihnachtsbaum auch am Lastenrad gut verzurren“, sagt die ÖAMTC-Expertin. „Sollte beim Transport dennoch ein Schaden entstehen, zum Beispiel an parkenden Fahrzeugen, ist dieser im Regelfall durch eine Privathaftpflichtversicherung des Fahrradfahrers gedeckt.“
Zur Befragung: Repräsentativ für Österreich, n=1.002, Spectra für ÖAMTC. Dezember 2021.
Titelbild: © OEAMTC Wilhelm Bauer