Trauriger, verärgerter junger Mann in Oberland DABEI

Mental Health Jugendvolksbegehren: Jede Unterschrift hilft

Am Montag, den 2. Mai, startete die Eintragungswoche für das Mental Health Jugendvolksbegehren. Jeder zweite Jugendliche weist depressive Symptome auf und jeder Sechste hat wiederholt Suizidgedanken. Gleichzeitig betreut eine Schulpsychologin derzeit alleine 6077 Schülerinnen und Schüler. Mit einer Unterschrift kann das verändert und damit vielleicht sogar ein Leben gerettet werden. Unterschreiben kann man mittels Handysignatur online in zwei Minuten oder in jedem Gemeindeamt/Magistrat.  

Jede Unterschrift hilft der Jugend

Die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen hat sich bereits die vergangenen Jahre immer weiter verschlechtert und während der Covid-19 Pandemie einen alarmierenden Höhepunkt erreicht. „Neben den Folgen der Pandemie schafft auch Krieg in Europa für Unsicherheit und auch die anstehende Klimakrise bereitet unserer Generation Sorgen und Zukunftsängste“, so die Initiatorin des Volksbegehrens Carina Reithmaier. „Kranke Kinder werden zu kranken Erwachsenen und so erkrankt die Gesellschaft. Unser klar erklärtes Ziel ist es, in den Schulen anzusetzen und dort für mehr Aufklärung und Unterstützungsmöglichkeiten zu sorgen! Aus diesem Grund bitte ich jede Person das Mental Health Jugendvolksbegehren bis 9. Mai zu unterschreiben und die Bedeutung der psychischen Gesundheit weiter zu verbreiten! Jede einzelne Unterschrift bedeutet, dass bei einer weiteren Person Bewusstsein für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geschaffen wurde“, fügt Reithmaier hinzu.

Früherkennung, Schulsupportpersonal, Unterricht

Das Volksbegehren fordert Veränderung in drei Bereichen: Schulsupportpersonal, Prävention und Lehrplan! David Herzleier, Landesobmann der Tiroler Schülerunion, die Mitinitiator des Volksbegehrens sind, führt aus: „Die Früherkennung und Prävention von psychischen Problemen ist enorm wichtig. Daher brauchen Lehrpersonen eine Aus- und Weiterbildung auf diesem Gebiet und Eltern sollen in der Schule Informationsmaterial zur Verfügung gestellt bekommen. Am Schulstandort muss eine Umgebung geschaffen werden, wo die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeiten haben, sich Hilfe zu holen. Sei es bei Jugend Coaches, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen und weiteren qualifizierten Personen an der Schule. Dieses Angebot gilt es auszubauen, denn die bisherige Infrastruktur lässt schwer zu wünschen übrig. Und um das Thema komplett zu Enttabuisieren, muss es auch im Unterricht behandelt werden. Wenn Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren darüber aufgeklärt werden, wie wichtig die mentale Gesundheit ist und was man tun kann, um sie fit zu halten, kann viel erreicht werden.“

„Gut-und-selbst“ und die Schülerunion

Die Schülerunion ist Initiator dieser Kampagne. „Das Thema rund um die mentale Gesundheit ist seit Jahren ein Teil der Arbeit der Schülerunion. Als sich die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen in der Corona-Pandemie vervielfacht haben, gelangte das Thema immer mehr in den Mittelpunkt unseres Schaffens. Durch dieses Volksbegehren wollen wir einen Beitrag leisten, um die Situation zu verbessern und der Jugend zu helfen“, schließt David Herzleier, Landesobmann der Tiroler Schülerunion.

Das Mental Health Jugendvolksbegehren ist Teil der multi-organisationalen Initiative „Gut, und selbst?“ zur Psychischen Gesundheit unter Kindern und Jugendlichen. Von Ende Dezember bis Ende Jänner wurden bereits über 20.000 Unterstützungserklärungen gesammelt. In der Woche vom 02. – 09. Mai 2022 findet die Eintragungswoche statt, in der die Initiatoren weitere 80.000 Unterschriften sammeln wollen, damit das Volksbegehren in den Nationalrat kommt. 

Titelbild: Hamed Mehrnik / Pixabay