Den Tag der Arbeitslosen am 30. April nimmt die Tiroler Volkshilfe auch heuer wieder zum Anlass, um auf die Situation arbeitssuchender Menschen in Tirol aufmerksam zu machen. In Zusammenarbeit mit AMS, Land Tirol und der Stadt Innsbruck schafft der gemeinnützige Verein mit 56 befristeten Arbeitsplätzen für Betroffene Perspektiven auf ein selbstbestimmtes Leben. Und GERADE JETZT lautet die Devise der Volkshilfe Teams „Gemeinsam Ärmel hochkrempeln, anpacken und Arbeitsplätze schaffen!“
Die Corona-Krise hat den Tiroler Arbeitsmarkt vor einem Jahr mit voller Wucht getroffen. Nach wie vor ist das Land mit einer hohen Arbeitslosigkeit von 11% konfrontiert. Mit einem baldigen Rückgang kann nicht gerechnet werden. Zusätzliche Fördermittel für sozialökonomische Betriebe ermöglichten zu Beginn des Jahres eine Aufstockung der sogenannten Transitarbeitsplätze. „Der Ausbau gezielter arbeitsmarktpolitischer Instrumente ist gerade jetzt eine besonders wichtige Maßnahme. Wir schaffen damit zeitlich befristete Arbeitsplätze in Kombination mit Sozialbetreuung und Beratung für langzeitarbeitssuchende Menschen. Unser Ziel ist es, ihnen möglichst bald wieder eine Chance auf eine langfristige Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zu geben und somit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, führt Landesgeschäftsführerin Kerstin Egger an.
Aktuell bietet die Volkshilfe in Tirol 56 dieser sogenannten Transitarbeitsplätze an. In den drei sozialökonomischen Betrieben Werkbank (Wörgl), Wäscherei Libelle (IBK) und Wäscherei Frau Holle (Kufstein) erhalten Arbeitssuchende bei Bedarf sozialpädagogische Betreuung, es wird gemeinsam ein Plan für die Suche nach dem geeigneten Job erarbeitet und zugleich sind sie aktiv in die jeweiligen Wirtschaftsbetriebe eingebunden.
Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind oft ältere Mitmenschen, Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Geringqualifizierte. Bei dieser Gruppe liegt die Armutsgefährdungsquote bei rund 70%. Die stärkste Arbeitslosenzuwachsrate jedoch gibt es in der Altersgruppe zwischen 25 und 49 Jahren, sprich Arbeitslosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
„Wir werden langfristiger denken müssen und benötigen Maßnahmen, um drohende Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden“, so Egger. Die zusätzlichen Plätze in sozialökonomischen Betrieben sieht die Landesgeschäftsführerin als einen wichtigen Schritt, um der aktuellen Situation aktiv entgegenzuwirken. Aber auch die heimische Wirtschaft sei gefordert, jenen Mitmenschen, die aufgrund der längeren Arbeitslosigkeit einen „schweren „Rucksack“ mitbringen, eine Chance zu geben.