„Sexismus hat viele Gesichter: Er reicht von abwertenden sprachlichen Äußerungen über körperliche Aufdringlichkeiten bis hin zu handfesten Benachteiligungen im Berufs- und Alltagsleben. Gleichzeitig klaffen die Wahrnehmungen zu Sexismus in der Bevölkerung auseinander“, stellt Frauenlandesrätin Gabriele Fischer klar. Um ein konkretes Bild von Sexismus in Tirol zeichnen zu können, wurde eine Studie in Auftrag gegeben, in der Tirolerinnen und Tiroler zu ihrer Meinung über Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts und zu ihren persönlichen Erlebnissen im Zusammenhang mit Sexismus befragt werden. Im Rahmen der seit Ende Dezember 2021 laufenden Befragung „Sexismus im Alltag“ werden daher Einstellungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit Sexismus in Tirol online erhoben. Für die Studie werden rund € 50.000 aus dem „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Männern und Frauen in Tirol“ zur Verfügung gestellt. Durchgeführt wird die Befragung im Auftrag der Abteilung Gesellschaft und Arbeit von L&R Sozialforschung in Kooperation mit dem Management Center Innsbruck.
Sexismus als gesellschaftliches Problem
„Sexismus verletzt die Würde und Gleichheit der Menschen. Er schadet nicht nur den betroffenen Personen, sondern auch der gesamten Gesellschaft. Auch wirkt sich Sexismus entgegen der landläufigen Vorstellung nicht nur negativ auf Frauen aus – auch Männern schaden Stereotype von Männlichkeit und Weiblichkeit. Die Datengrundlage, die wir mit der Studie ‚Sexismus im Alltag‘ generieren wollen, ist daher für uns essentiell, um nicht nur aktive, sondern auch passgenaue Schritte in Richtung Gleichstellung zu setzen“, gibt LRin Fischer die Richtung vor.
Mit dem „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Männern und Frauen in Tirol“ hat die Tiroler Landesregierung bereits ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem Ziel, Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern zu forcieren. Darin wird ein wesentlicher Schritt in Richtung Gleichstellung im Aufbrechen von Rollenbildern festgemacht. „Die Zuschreibungen, was typisch männlich und typisch weiblich ist, bereiten den Nährboden für Diskriminierung. Es gilt stattdessen, unabhängig vom Geschlecht, individuelle Talente zu fördern und Persönlichkeiten zu stärken, sodass sich diese entfalten können“, betont LRin Fischer.
Teilnahme an Online-Umfrage bis März 2022 möglich
Noch bis März 2022 kann mittels Online-Fragebogen an der Studie teilgenommen werden. „Je mehr Menschen sich an der Studie beteiligen, desto aussagekräftiger wird sie. Der Beitrag jeder und jedes Einzelnen zählt“, ruft LRin Fischer zur Teilnahme auf.
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