Der Tiroler Wohnungsmarkt ist angespannt. Durch die kontinuierliche Mietpreissteigerung spitzt sich die Lage zusehends zu und macht es für viele Menschen schwierig bis unmöglich, eine Wohnung zu finden. Wohnungslosigkeit ist die Folge. Das gilt insbesondere für Menschen, die sich in einer nachteiligen, finanziellen Situation befinden, Familien mit mehr als einem Kind oder Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Das Rote Kreuz Tirol befindet sich auf der dringenden Suche nach Wohnungen, um einige aktuell besonders wohnungssuchende Klient:innen zu unterstützen.
Wie angespannt der Tiroler Wohnungsmarkt ist und wie sehr sich die Lage gegen Ende dieses Jahres zuspitzt, das bekommt das Rote Kreuz derzeit deutlich zu spüren. Auch das Rote Kreuz ist auf der Suche nach passenden, leistbaren Unterkünften für einige Klient:innen. „Die Klient:innen, für die wir Wohnungen benötigen, haben ohnedies etliche Herausforderungen zu meistern. Ohne entsprechende Wohnung verschärfen sich ihre Lebensumstände“, sagt Bernhard Zolitsch, der beim Roten Kreuz Tirol die Wohnprojekte betreut. „Wir sind auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, um für diese Menschen langfristige und gute Wohnlösungen zu finden, von denen auch die Vermieter:innen profitieren,“ betont Zolitsch.
Steigende Mietpreise als eine von vielen Hürden
Der Tiroler Mietmarkt ist angespannter denn je. Die Preise steigen kontinuierlich und viele Menschen finden trotz guter Lebensperspektiven keine Unterkunft. „Für etliche unserer Klient:innen sind die Hürden am Wohnungsmarkt besonders hoch. Auch dann, wenn sie sich in stabilen Arbeitsverhältnissen oder Ausbildungen befinden,“ berichtet Irene Pilshofer, Sozialberaterin beim Roten Kreuz.
Innovative Wohnprojekte des Roten Kreuzes
Das Rote Kreuz betreibt in Tirol seit Jahren zwei Wohnprojekte: „Junges Wohnen“, das Jugendlichen aus herausfordernden Verhältnissen beim Einstieg ins selbständige Wohnen unterstützt, und ein Projekt für Familienzusammenführungen nach Fluchterfahrungen. „Beide Projekte erleichtern den Start in den privaten Mietmarkt,“ erläutert Bernhard Zolitsch. Doch mit Ablauf der befristeten Mietverträge müssen diese entweder mit der Mieter:in direkt verlängert werden, oder die Klient:innen müssen eigenständig neue Wohnungen suchen. Zolitsch: „Unseren Klient:innen bleibt am Ende oft wenig Zeit, um eine neue Wohnung zu finden. In genau so einer Situation befinden wir uns jetzt. Mit Ende des Jahres laufen die Mietverträge für gleich zehn unserer Klient:innen aus, eine neue Wohnung für sie ist bisher trotz intensiver Anstrengungen nicht gefunden worden“.
Ein Appell an Vermieter:innen
„Als Rotes Kreuz Tirol richten wir uns an potenzielle Vermieter:innen, die bereit sind, Wohnraum an Personen zur Verfügung zu stellen, die wir in unseren Wohnprojekten betreuen“, appelliert Bernhard Zolitsch. Das Rote Kreuz bietet an, ein Kennenlernen zwischen den Beteiligten zu unterstützen. „Wir freuen uns und ersuchen darum, dass sich alle, die Wohnungen anbieten können, bei uns melden“, bittet Irene Pilshofer. „Gemeinsam können wir es schaffen, dass sich die Wohnsituation für zumindest einige Menschen in Tirol nachhaltig verbessert,“ so die Sozialberaterin des Roten Kreuzes.
Bild: Patrick Perkins