Seit nunmehr drei Monaten besetzen Klimaaktivistinnen mehrere Baustellen der geplanten Lobau-Autobahn in Wien. Am Innsbrucker Boznerplatz campierten von Freitag auf Samstag bei winterlichen Temperaturen und Schneefall ca. 15 Mitglieder von Fridays For Future, Extinction Rebellion und befreundeten Netzwerken, um ihre Solidarität mit den Besetzerinnen auszudrücken.
Die Stadt Wien und die ASFiNAG planen in den nächsten Jahren rund 4,5 Mrd. € in die Lobau-Autobahn und ihre Zubringer zu investieren. Nach Ansicht der Besetzerinnen wird dadurch nicht nur der Nationalpark Donau-Auen gefährdet, sondern auch die Klimakrise einzementiert. Dies sehen auch die Wissenschafterinnen rund um Helga Kromp-Kolb und Hermann Knoflacher so. Sie haben ihre schweren Bedenken vor wenigen Wochen in der ‚Lobauer Erklärung‘ veröffentlicht, die inzwischen von 138 Organisationen unterstützt wird.
Nach Ansicht der Innsbrucker Aktivistinnen ist die Verhinderung der Lobau-Autobahn nicht nur ein Wiener Thema. Annalena Linden, Hauptorganisatorin des Camps am Boznerplatz: „Wir müssen die Mobilitätswende jetzt sofort auf nationaler Ebene einleiten. Der Stopp der Lobau-Autobahn ist der Beginn einer österreichweiten Wende hin zu klimagerechter Mobilität.“
Mit dem angemeldeten Camp in Innsbruck beteiligten sich die Aktivistinnen an den wachsenden LobauBleibt Protesten. Außer den Baustellenbesetzungen waren in Wien in den letzten Wochen u.a. von Greenpeace das Büro des Bürgermeisters Ludwig und von Extinction Rebellion die Parteizentrale der Wiener SPÖ besetzt worden.
Bild: (C) Fridays for Future Austria