Fridays For Future (FFF) Tirol freut sich über die positive Rückmeldung vieler Listen und Parteien, versteht aber nicht, weshalb ein Großteil der Listen aus Tirol die Dringlichkeit von Klimaschutz nicht erkannt hat. Deshalb appelliert FFF weiterhin an die Gemeinden, aktiv zu werden.
Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür. Mit dem Ziel die bevorstehende Wahl zur #Klimawahl zu machen, hat Fridays For Future Tirol ein Forderungspapier ausgearbeitet und die Listen aller Tiroler Gemeinden aufgefordert, dieses zu unterschreiben. Das Papier dient den Gemeinden als Leitfaden, um klimafit zu werden.
Nach den Kundgebungen in den acht wählenden Bezirken, bleibt das Resultat trocken: “Wir haben uns mehr erwartet. Klimaschutz geht uns alle etwas an, Klimaschutz ist nicht einfach nur eine Trenderscheinung. Es müsste doch für alle, denen ihre Heimat wichtig ist, selbstverständlich sein, sich für den Erhalt unserer Umwelt einzusetzen! Dass nur so wenige Listen wirklich Aktiv werden wollen, ist ein schwaches Zeichen.”, so Laila Kriechbaum von FFF Tirol.
FFF vermutet, dass vielen Listen nicht genau wissen, wie Klimaschutz in der eigenen Gemeinde konkret ausschauen soll und sich deshalb manche nicht getraut haben, das Papier zu unterzeichnen. Um die Gemeinden noch weiter zu unterstützen, pocht FFF auf die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, die vom Landtag beschlossen wurde und deren Maßnahmen zurzeit ausgearbeitet werden. FFF hofft darauf, dass die Maßnahmen sinnvoll auf Gemeindeebene heruntergebrochen werden, damit den Gemeinden noch mehr unter die Arme gegriffen und Möglichkeiten geboten wird, klimafit zu werden.
Mutige Listen mit Tatendrang
Bei den Kundgebungen vergangene Woche stellten sich 29 Gemeindelisten im ganzen Land hinter die Forderungen von FFF und versprachen somit, für kreativ-vielfältigen Klimaschutz in der kommenden Amtszeit zu stehen. Darüber hinaus bekannten sich die SPÖ, die Grünen und die Grüne Jugend auf Tiroler Landesebene zu dem Papier.
Im Bezirk Innsbruck-Land unterzeichneten: Die Grünen aus Absam, Mils, Völs, Vomp und Telfs. In Kitzbühel sprachen sich der Bürgermeister mit der ÖVP Kitzbühel, die Unabhängigen Kitzbühel und die Grünen aus Kitzbühel, Fieberbrunn sowie Kössen dafür aus, die Zukunft mutig in die Hand zu nehmen. Für die Gemeinde Schwaz setzten Grüne, ÖVP und Liste Kranzl und weiters SPÖ und Grüne Breitenbach ein Zeichen. Im Bezirk Kufstein unterzeichneten die Grünen aus Kufstein, Kramsach, Wörgl und Bad Häring, sowie Klima Zukunft Kundl, die Kundler Frauen und der Bürgermeister aus Kufstein das Papier. Für den Bezirk Reutte weiters die Grünen Reutte und Breitenwang, sowie der Vertreter der Klima- und Energie-Modellregion Lechtal-Reutte und in Osttirol Grüne und SPÖ Lienz und die Liste Stadt Lienz. Für Landeck ist die Liste Zukunft Landeck und für Imst sind die Grünen Haiming und Imst mit im Boot.
Neben den politischen Akteuren stellten sich auch viele Privatpersonen hinter das Forderungspapier.
Mit Klimaschutz zu mehr Lebensqualität in Tiroler Gemeinden
“Klimaschutz heißt nicht immer nur Verzicht. Mehr Klimaschutz führt vor allem zu mehr Lebensqualität in den Gemeinden und zu einer besseren Gesundheit der Bürger:innen. Saubere Luft, weniger Lärmbelästigung, Pflanzen statt Asphalt und ein reges Dorfleben können Folgen von Klimamaßnahmen sein – im Gegensatz zu den zunehmenden Extremwetterereignissen, die Folgen des Klimawandels sein werden und schon jetzt zu spüren sind.”, meint die Aktivistin Sofia Scherer. “Wir haben viele Chancen für eine Erhöhung der Lebensqualität, wenn die Gemeinden die Punkte des Forderungspapiers übernehmen.”
Die Forderung nach Klimaschutz in unseren Tiroler Gemeinden endet längst nicht mit dem Wahltag. Mit einem besonders großen Wunsch blickt FFF auf die unmittelbare Zeit nach der Wahl: “Dass die Bevölkerung Ideen in den Gemeinderat einbringen kann und über aktuelle klimapolitische Veränderungen informiert wird, liegt uns sehr am Herzen.”, so die Aktivist:innen. “So können alle gemeinsam in den Austausch kommen und in kollektiver Anstrengung die Klimakrise bewältigen.” Die Aktivist:innen von Fridays For Future Tirol bleiben daher weiter laut, damit die Politiker:innen ihre Hausaufgaben nicht vergessen.
Titelbild: Fridays For Future Tirol