Die orange Flotte, der Straßendienst des Landes, ist auf den Winter vorbereitet. Vorbereitet sollten auch die VerkehrsteilnehmerInnen sein. Seit 1. November gilt bei winterlichen Verhältnissen Winterreifenpflicht.
„Wie der heurige Winter verläuft, ist offen. Sicher ist aber: Der Landesstraßendienst ist gerüstet, um bestmöglich für sichere Verhältnisse im Tiroler Landesstraßennetz zu sorgen und die Erreichbarkeit aller Landesteile zu gewährleisten“, betont LHStv Josef Geisler. Ob am Wochenende, in den frühen Morgenstunden oder in der Nacht – der Straßendienst des Landes Tirol ist immer auf Achse. Besonders gefordert sind die 376 MitarbeiterInnen der 14 Straßenmeistereien im Winter. Denn Schneefall und Eis halten sich nicht an Dienstzeiten.
Auch technisch ist alles für winterliche Verhältnisse auf Tirols Landesstraßen vorbereitet, weiß Alexander Zecha vom Sachgebiet Straßenerhaltung: „Die Schneestangen sind aufgestellt, die 85 landeseigenen, multifunktional einsetzbaren Großfahrzeuge mit Schneepflug und Streuautomat bestückt. Auch die Salzlager sind gefüllt.“ Der durchschnittliche Bedarf an Streusalz liegt bei 27.500 Tonnen pro Saison. Bereits seit einigen Jahren setzt das Land Tirol verstärkt auf Feuchtsalzstreuung. Denn der Verbrauch an Streusalz ist bei Feuchtsalzstreuung erheblich geringer. Das spart Kosten und schont die Umwelt. Außerdem wirkt das Auftaumittel schneller.
Feuchtsalz auf dem Vormarsch.
Im heurigen Sommer wurden die Salzsilos in Ried i. O., in Wörgl, Vomp und Matrei am Brenner erneuert. Bei der Straßenmeisterei Kufstein sowie bei der Straßenmeisterei Matrei am Brenner wurden zudem neue Soleanlagen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 20.000 Litern für die Erzeugung von Sole errichtet. In Summe gibt es in Tirol aktuell 25 Soleanlagen. Doch dem Einsatz von Sole sind auch Grenzen gesetzt. Fällt die Temperatur unter weit unter null Grad Celsius, wird dem Streusystem vermehrt Trockensalz hinzugefügt, um eine ausreichende Auftauleistung zu erreichen.
„Im Winterdienst ist höchste Einsatzbereitschaft und Flexibilität gefragt. 2.236 Kilometer Landesstraßen müssen geräumt und gestreut, wenn gegen sechs Uhr Früh der Berufsverkehr einsetzt“, dankt LHStv Geisler dem Team des Landesstraßendienstes.
SMS und Webcams liefern Infos.
Doch woher wissen die MitarbeiterInnen des Landesstraßendienstes, wann sie ausrücken müssen? Die so genannte Wetterbox der Geosphere Austria liefert im Winter täglich per SMS Prognosen über die zu erwartenden Niederschlagsmengen, die Temperatur, die Schneefallgrenze oder mögliche Glatteisbildung. Zudem übertragen 170 Webcams entlang der Landesstraßen Bilder in Echtzeit über die Situation auf den Landesstraßen. Das hilft insbesondere bei der Beurteilung von neuralgischen Stellen. Auf der Homepage des Landes Tirol sowie in der Land Tirol App, die kostenlos zum Download im Apple App Store und Google Play Store zur Verfügung steht, sind die Bilder der Webcams öffentlich zugänglich.
Tirols Snowfighter bei Schneepflugmeisterschaft.
Ihr Können und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen die VertreterInnen des Tiroler Landesstraßendienstes auch regelmäßig bei der Österreichischen Schneepflugmeisterschaft. Fünf ‚Snowfighter‘ der Straßenmeistereien Vomp, Ried i. O., Zell am Ziller und Zirl habe sich qualifiziert und werden sich im Sommer 2024 in der Steiermark mit KollegInnen aus ganz Österreich in puncto Schnelligkeit, Technik und Präzision messen.
Zahlen und Fakten.
- 2.236 Kilometer (4.798 Fahrstreifenkilometer) betreutes Straßennnetz zwischen 470 und 2.000 Metern Seehöhe
- 16,8 Millionen Euro durchschnittliche Räumungskosten pro Jahr
- 376 MitarbeiterInnen in 14 Straßenmeistereien
- 85 landeseigene Räum- und Streufahrzeuge, zusätzlich 50 extern beauftragte Frächter
- 140.000 Stunden Winterdienst im Durchschnitt
- 27.500 Tonnen durchschnittlicher Salzverbrauch
- 87 über das Land verteilte Lager- und Abgabestellen für Streugut
- 25 Soleanlagen
Titelbild: Der Tiroler Landesstraßendienst ist für den Winter gerüstet.
Foto: Land Tirol