Die GeoSphere Austria gibt auf Basis der aktuell vorliegenden Prognosen für heute, Dienstagabend, bis morgen, Mittwochnachmittag, eine Schnee-Wetterwarnung (Warnstufe „Orange“, Stufe 3 von 4) aus. Laut den aktuellen Wettermodellen sinkt die Schneefallgrenze in der heutigen Nacht auf 700 bis 1000 Meter. Hauptbetroffene Gebiete sind die Hauptkammregion zwischen dem hinteren Ötztal und dem hinteren Tuxertal. In diesen Gebieten sind teilweise Schneemengen von bis zu 60 Zentimeter zu erwarten. Morgen Nachmittag lässt der Niederschlag deutlich nach und klingt am Abend ab.
In Tallagen werden bis zu 20 Zentimeter, in höheren Tallagen – darunter die Brennerregion, der Ötztaler und der Tuxer Talschluss – bis zu 40 Zentimeter prognostiziert. Die Niederschlagsmengen fallen in Richtung Norden deutlich geringer aus.
„Auch wenn wir diesen April bereits Hitzerekorde gebrochen haben, erleben wir mit der nun hereinziehenden Kaltfront einen lokalen Wintereinbruch im südlichen Teil Nordtirols. Umso wichtiger ist es, in den betroffenen Gebieten die Wetterwarnung ernst zu nehmen. Diese wurde nicht ohne Grund ausgesprochen und beruht auf der langjährigen und hochprofessionellen Expertise der GeoSphere Austria“, so Sicherheitslandesrätin Astrid Mair.
„Durch die Neuschneemengen besteht auf schneeglatten Straßen erhöhte Unfallgefahr. Fahrzeuge sollten daher unbedingt auf Wintertauglichkeit geprüft und notwendige Winterausrüstung – etwa Schneeketten – mitgeführt werden“, erklärt Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement und verweist darauf, dass noch bis 15. April bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie insbesondere Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis Fahrzeuge nur dann in Betrieb genommen werden, wenn an allen Rädern Winterreifen angebracht sind. In den hauptbetroffenen Gebieten ist mit Verzögerungen auf den Verkehrswegen zu rechnen. Zudem können Äste – insbesondere von Bäumen, die bereits Laub tragen – aufgrund des nassen, schweren Schnees abbrechen. „Daher gilt besondere Aufmerksamkeit im Wald, Parks und Alleen. Zudem können örtliche Unterbrechungen der Stromversorgung nicht ausgeschlossen werden“, so Rizzoli weiter.
Lawinengefahrenstufe 3
Der Neuschnee führt in den Regionen entlang des Hauptkammes zudem zu einem kurzfristigen Neuschneeproblem bei erheblicher Lawinengefahr (Stufe 3) oberhalb von 2.200 Meter. Vorsicht ist vor allem in sehr steilen, kammnahen Hängen im Hochgebirge geboten. Zudem ist insbesondere bei Aufhellungen mit vermehrten Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu rechnen. Auch Gleitschneelawinen sollten auf steilen Grashängen weiterhin berücksichtigt werden. Alle Informationen zur Lawinensituation finden sich nach wie vor täglich ab 17 Uhr für den nächsten Tag unter www.lawinen.report.
Mögliche Auswirkungen durch Neuschnee
- Erhöhte Unfallgefahr auf schneeglatten und noch nicht ausreichend geräumten Straßen
- Verschlechterung der Passierbarkeit von Straßen, speziell höher gelegener sowie ganzjährig geöffneter Passstraßen
- Behinderung des Straßen-, Schienen- und Flugverkehrs, mit Verzögerungen ist zu rechnen.
- Gefahr von Schneebruch bei Nassschnee: Größere Äste können abbrechen, Strommasten und Stromleitungen können beschädigt werden.
Handlungsempfehlungen bei Neuschnee
- Reduzieren Sie im Straßenverkehr die Geschwindigkeit, vermeiden Sie Überholmanöver und halten Sie Abstand! Achten Sie auf den verstärkten Einsatz von Schneeräumfahrzeugen!
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit nicht notwendige Autofahrten!
- Beobachten Sie die lokale Wetterentwicklung, holen Sie Warninformationen der Behörden ein und beachten Sie deren Anweisungen!
- Planen Sie Verspätungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr ein!
Grafik: Land Tirol