Der Fokus der gestrigen Vernissage im Noaflhaus lag gemäß dem Titel der Ausstellung auf den „Trachten des Alpenraumes“. Die traditionelle Kleidung war aber nicht nur auf den Bildern von Künstler Jakob Auer zu sehen, sondern auch an vielen Ausstellungsbesuchern aus Politik und Kultur.
In Bilder gegossene Menschen
Immer wenn Musikkapellen oder Schützen auf den Plan gerufen werden, darf die Tracht nicht fehlen. Außerdem hat trachtige Kleidung in den letzten Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt und wird gerne bei festlichen Anlässen aller Art getragen. Diese neue Begeisterung für die traditionelle Kleidung des Alpenraums hat auch Künstler Jakob Auer, vulgo Beri erfasst. Der Urenkel Anton Auers, Zögling Heinrich Tillys ist dafür bekannt, Menschen des bäuerlichen Lebens in Bilder zu gießen. Die gestern eröffnete Ausstellung unter dem Titel „Trachten des Alpenraums“ rückt Bilder von „Cilli“, „Josefa“ „Bertl“, „Hias“ sowie dem „Sunntigs Gwåndt“ in den Fokus.
Kleider machen Leute und umgekehrt
Eröffnet wurde die gut besuchte Vernissage, zu der die Kulturabteilung der Marktgemeinde Telfs einlud, von Kulturreferentin GR Theresa Schromm, die das Wort an Laudator und Vize-Bgm. Johannes Augustin weitergab. Augustin berichtete von seinem Gespräch mit dem Künstler. Sie haben sich unter anderem über die Wechselwirkung zwischen Tracht und Täger unterhalten: „Beri hat mir verdeutlicht, dass die Trachtenträger keinesfalls nebensächlich sind. Sie sind vielmehr für die Wirkung der Tracht zentral.“ Deshalb sei es ihm viel schwerer gefallen, die Gesichter zu zeichnen als die detailreiche Kleidung. Die Gesichter gäben tiefen Einblick in die Seele der Trachtenträger: So zeigten die Bilder ebenso stolze wie demütige Damen, tollende wie ehrfürchtige Kinder und von der Arbeit müde Bauern. „Apropos: Falls ihr euch wundert, warum manchen Figuren eine Hand fehlt – dann liegt das nur daran, dass dem Beri die Lust vergangen ist“, gibt der Laudator amüsiert zu bedenken.
Gehauchte Liebeslieder
Für die launige musikalische Umarmung zeichneten Jesse Grande und Dave Köhle verantwortlich. „Beri hat uns bei der Songauswahl freie Hand gelassen und somit kann ich nur sagen: Selbst schuld“, gab Jesse Grande schmunzelnd zu bedenken, bevor die beiden Musiker die Liebeslieder „I can be your hero, baby“ und „Eternal Flame“ in einer gehauchten Version zum Besten gaben.
Die Ausstellung „Trachten des Alpenraumes“ ist noch bis 14. September im Noaflhaus zu sehen. Öffnungszeiten: Montag 14:00 bis 17:00 Uhr, Donnerstag 17:00 bis 20:00 Uhr, Samstag 09:00 bis 12:00 Uhr.
Bild: MG Telfs/Hackl