Asylwerbenden, wohnungslose Menschen, gewaltbetroffene Frauen und Kinder – die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) hilft Menschen in Tirol auf vielfältige Art und Weise: Sei es die Organisation der Grundversorgung für Asylwerbende und Vertriebene, die Umsetzung zahlreicher Integrationsprojekte oder die Betreuung von Menschen in Not in sozialen Einrichtungen. Seit 2020 wird die TSD von Geschäftsführerin Carolin Porcham geleitet. Nach der erfolgreichen Stabilisierung und Weiterentwicklung der TSD möchte sich die erfolgreiche Change-Managerin nun beruflich neu orientieren und verlässt die TSD mit Jahresbeginn 2025. Die neue Geschäftsführung wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben.
„Die Rahmenbedingungen für die TSD waren seit ihrer Gründung nicht einfach: der Bürgerkrieg in Syrien, die Flüchtlingskrise 2015, der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie die instabile Lage im Nahen Osten und im globalen Süden verlangten und verlangen uns in der Flüchtlingsunterbringung viel ab. Die Tiroler Sozialen Dienste, die nach ihrer Gründung im Jahr 2014 durch Missmanagement und Kommunikationsfehler Schlagzeilen machte, hat nun unter meiner Führung massiv an Vertrauen zurückgewonnen“, erklärt der zuständige Flüchtlingsreferent LHStv Georg Dornauer.
„Fast zwei Jahre nach meiner Amtsübernahme befindet sich die TSD in ruhigen Gewässern. Das Aufgabengebiet und die Zielgruppe haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert. Auch die finanzielle Situation der TSD konnte stabilisiert werden. Möglich wurde das durch Geschäftsführerin Carolin Porcham gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als Change-Managerin mit jahrzehntelanger Erfahrung hat sie unsere Landestochter erfolgreich saniert. Davon hat nicht nur das Land Tirol profitiert, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Klientinnen und Klienten und schlussendlich auch die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler“, dankt LHStv Dornauer Porcham für ihr Engagement in den vergangenen Jahren und führt weiter aus: „Den erfolgreichen Weg, der unter der Leitung von Carolin Porcham gestartet wurde, werden wir auch in Zukunft fortsetzen. In den nächsten Tagen wird die Position der Geschäftsführung ausgeschrieben. Wir suchen dabei nach einer starken Persönlichkeit, die den von mir eingeschlagenen Weg unaufgeregt und pragmatisch weitergeht und den positiven Entwicklungsprozess weiter vorantreibt.“
Stabilisierung der TSD unter Porcham
Nach anfänglichen finanziellen Herausforderungen bilanzierte die TSD unter der Führung von Carolin Porcham positive Geschäftsjahre und konnte dadurch wichtige Integrationsprojekte weiterentwickeln und größtmögliche Stabilität für die Belegschaft gewährleisten. „Meine Aufgabe und Auftrag in den vergangenen Jahren war es, gemeinsam mit meinem Team die TSD kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dazu zählt nicht nur die wirtschaftliche Stabilisierung der TSD, sondern auch Verbesserungen in der Verwaltung, vertrauensbildende Maßnahmen sowohl intern als auch extern und verbesserte Transparenz“, erklärt GFin Porcham: „Mir war stets wichtig, dass wir als TSD unsere Klientinnen und Klienten über die grundlegende Versorgung hinaus bestmöglich unterstützen. So haben wir zahlreiche Integrationsprojekte umgesetzt, soziale Einrichtungen wie Notschlafstellen, Wärmestuben oder Übergangswohnungen bereitgestellt und zudem die Freiwilligenarbeit weiter ausgebaut. Das Fundament der TSD ist ein stabiles. Als mein letztes großes Projekt, werde ich nun eine reibungslose und organisierte Übergabe der Amtsgeschäfte durchführen, sodass meine Nachfolgerin oder Nachfolger die wichtigen Aufgaben der TSD in der Zukunft weiter bestmöglich umsetzen kann.“
Aufgaben der TSD
Das Aufgabengebiet der TSD hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert. Anfangs nur für die Unterstützung von Asylwerbenden und Vertriebenen im Rahmen der Grundversorgung verantwortlich, werden mittlerweile auch viele weitere Personengruppen, die Hilfe benötigen, unterstützt: So betreibt die TSD neben Integrationsprojekten wie der Lernassistenzen als spezifische Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im Schulunterricht, dem flexiblen Deutschkursangebot oder auch dem Tiroler Integrationskompass als Beratungs- und Förderinitiative zusätzlich auch soziale Einrichtungen für Menschen in Not. Konkret sind dies tirolweit drei Notschlafstellen mit rund 100 Plätzen, das Übergangswohnprojekt „NoRa – Notraum für Frauen“, das sich an wohnungslose Frauen mit und ohne Kinder richtet, sowie das Projekt Nikado. Als niederschwelliges Kontakt- und Anlaufzentrum bietet Nikado im Winter als Wärmestube Schutz vor der Kälte und darüber hinaus Menschen einen ganzjährigen Aufenthaltsort.
Seit dem Jahr 2022 verfügt die TSD mit dem „Team Freiwilligenkoordination“ zudem über ein eigenes Team zur Koordinierung freiwilliger Tätigkeiten und Unterstützung von Freiwilligen. Dieses hat es sich primär zur Aufgabe gemacht, KlientInnen und HelferInnen zusammenzubringen. Insgesamt fünf MitarbeiterInnen umfasst das Team, dazu kommen zahlreiche Freiwillige, die je nach Bedarf aktiviert und eingesetzt.
Bild: Hannah Busing